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Papst in Thailand: Schulbildung für Indigene ohne Rechte

Die Schere zwischen Arm und Reich tut sich auch in Thailand immer weiter auf. „Was in Bangkok sichtbar wird, passiert im ganzen Land“, sagt Pater Marco Ribolini, der sich im nördlichen Grenzgebiet zu Myanmar um indigene Volksstämme kümmert, die fast ohne Rechte sind.

Anne Preckel / Federico Piana - Vatikanstadt

Gerne wären auch diese Thailänder zum Papstbesuch nach Bangkok gereist, erzählt Pater Ribolini im Gespräch mit Radio Vatikan. Der Missionar der Päpstlichen Missionswerke lebt seit Jahren an der Seite dieser Völker in den ausgedehnten Wäldern an der Grenze zu Myanmar. Diese Menschen seien arm, marginalisiert und diskriminiert.

Keine Reise möglich

„Das Leben hier ist dörflich, es gibt Bambushütten mit Strohdächern. Die indigenen Völker leiden unter epidemischer Armut. Auch Drogen sind ein Problem. Wir befinden uns hier im so genannten goldenen Dreieck an der Grenze zu Myanmar, wo Opium und synthetische Drogen im Umlauf sind. Das andere große Problem ist das der Staatsbürgerschaft. In dieser Region gibt es ethnische Minderheiten, die aus Myanmar stammen und die als Bürger zweiter Klasse angesehen werden. Viele dieser Menschen werden nicht am Papstbesuch teilnehmen können, weil sie keine gültigen Pässe haben, um überhaupt zu reisen.“

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Als Bürger zweiter Klasse behandelt

Um diese Lage zu ändern, setzt die katholische Kirche  auch in dieser Region Thailands auf Bildung. So kümmerten sich die Päpstlichen Missionswerke in der unzugänglichen Grenzregion vor allem um die Schulbildung der jungen Generation.

„Mit der Zeit wurden Herbergen in der Nähe der Dörfer und Schulen gebaut, um den Jugendlichen einen Schulbesuch zu ermöglichen.  Wir setzen uns für die Zukunft dieser neuen Generationen ein. Denn: Ein Volk, das lesen und schreiben kann, ist ein Volk, das sich auch integrieren und die eigenen Rechte einfordern kann.“

Solche Bildungsprojekte dienten im ganzen Land auch wesentlich dem Austausch der Religionen. Die katholischen Schulen, die auch vielen Kinder aus buddhistischen Familien besuchen, seien eine Art Schlüssel zum Dialog:

„Thailand hat eine buddhistische Mehrheit, aber auch eine starke islamische Komponente. Die religiösen Minderheiten wie die katholische werden als etwas Äußeres empfunden. Durch die Schulen kann sich die katholische Welt der buddhistischen Gemeinschaft mitteilen. In Bangkok etwa gibt es in jeder Gemeinde eine Schule mit jeweils tausenden Schülern.“

Bildung als Schlüssel zum Dialog

Diese Schulen, an denen in der Vergangenheit auch thailändische Könige studierten, „verstehen es, sich mit großem Erfolg in die thailändische Kultur und das soziale Gefüge des einzubringen“, formuliert der Missionar.  

Neben der Bildungsarbeit sind Schwerpunkte der kirchlichen Arbeit in den nördlichen Diözesen Mission und Glaubenskatechese. In der bevölkerungsreichen Region leben viele Einwohner, die ursprünglich aus dem heutigen China, aus Vietnam und Myanmar nach Thailand  kamen.

(vatican news – pr)

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20. November 2019, 13:31