Irak: Patriarch kündigt Verzicht auf große Weihnachtsfeiern an
Es sei auch aus moralischer Sicht nicht möglich, „in einer solchen Atmosphäre der Spannung“ zu feiern: „Wir können kein großes Fest feiern, wenn unser Land in einer solch kritischen Situation ist.“
Die Weihnachtsfeiern würden daher auf Gottesdienste beschränkt, auch am Sitz des Patriarchats in Bagdad fänden keine der traditionellen Empfänge, an denen politische und religiöse Autoritäten teilnehmen, statt, kündigte Sako an. Das für die Feste, aber auch für Konzerte, Christbäume und Straßendekorationen vorgesehene Geld soll an Fonds gespendet werden, die verwundete Demonstranten unterstützen.
Dialog zur Lösungssuche
Regierung und Parlament ruft der Patriarch auf, die Forderungen der Demonstranten zu hören und im Dialog geeignete Lösungen zu finden. „Die militärische Lösung ist schlecht“, so Sako im AP-Interview. Die Demonstranten strebten nach „Gerechtigkeit und Stabilität“ und wollten "gleichberechtigte Bürger sein“, sagte der Kardinal.
Es sei die selbe Gerechtigkeit, um die die bedrohten Christen im Irak seit langem bitten, fügte Sako hinzu. Vor dem US-Einmarsch im Jahr 2003 gab es etwa 1,5 Millionen irakische Christen. Heute beträgt die Zahl nach Schätzungen weniger als 500.000. Der Aufstieg der IS-Milizen veranlasste viele Christen, aus Angst um ihr Leben aus dem Land zu fliehen.
„Wir haben viel gelitten“, erinnerte Patriarch Sako an die Lage der Christen im Land: „Seit dem Zusammenbruch des alten Regimes wurden viele getötet oder entführt, andere wurden bedroht und sind weggegangen, viele Häuser und Grundstücke von Christen wurden von Milizen besetzt.“
(kap - cs)
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