Ukraine: Unierte Kirche will Gregorianischen Kalender übernehmen
„Wir müssen nach Wegen suchen, um zum Gregorianischen Kalender überzugehen“, sagte der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk nach Kirchenangaben am Donnerstagabend in einem Interview. Damit die Kalenderreform nicht die innere Einheit der Kirchen zerstöre, müsse dieser Schritt gemeinsam erfolgen. „Weihnachten zu feiern - das ist keine Frage des Datums“, so Schewtschuk. Es gehe vielmehr darum, ein bestimmtes Ereignis zu erleben, „Gottes Gegenwart unter uns“.
Die mit Rom verbundene griechisch-katholische Kirche feiert Weihnachten bislang wie die orthodoxen Ukrainer nach dem Julianischen Kalender am 7. Januar. Das ukrainische Parlament machte 2017 allerdings zusätzlich den 25. Dezember zum gesetzlichen Feiertag. Laut einer aktuellen Umfrage lehnen 64 Prozent der Ukrainer ab, Weihnachten am 25. Dezember statt am 7. Januar zu feiern. 25 Prozent wollen demnach Weihnachten am 25. Dezember feiern. Vor drei Jahren seien es nur 15 Prozent gewesen.
Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine ist die größte katholische Ostkirche. Zu ihr bekennen sich nach Angaben des Vatikan weltweit rund 4,5 Millionen Christen. In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch.
Seit der Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. (1572-85) gibt es in den Kirchen des Ostens und des Westens unterschiedliche Berechnungen für den Weihnachtstermin. Bemühungen um eine Vereinheitlichung blieben bisher erfolglos.
(kap – mg)
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