Indien: Protest gegen Errichtung einer Jesusstatue
Der vorgesehene Standort auf dem Hügel Kapalabetta im Bezirk Ramanagara sei der Wohnsitz des Hindugottes Kapali Betta und somit Eigentum der Hindus, begründeten die Hindus die Blockade, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Mittwoch berichtet.
Das Grundstück, um das es geht, wird von der Kirche seit Jahrzehnten für die Karfreitagspassion genutzt. Im Dezember schenkte der ehemalige Minister und Politiker der säkularen Kongress-Partei, Doddalahalli Kempegowda Shivakumar, es der Kirche.
„Wir haben das Land jahrzehntelang genutzt und dort am Karfreitag den Kreuzweg abgehalten“, sagte Pater Cyril Victor Joseph, Sprecher der Erzdiözese Bangalore. „Dort stand ein Kreuz, das wir durch eine Statue von Jesus ersetzen wollen, nachdem uns das Land uns geschenkt wurde.“ Nun wolle die von der hindunationalistischen Indischen Volkspartei (BJP) gestellte Landesregierung die Eigentumsfrage durch Experten klären lassen, so Joseph.
Die Gegend um die Hügel im Ramanagara ist laut Ucanews seit der Ankunft von Missionaren der Pariser Mission im Jahr 1906 eine Hochburg der Christen in Karnataka. Die BJP regiert in den meisten der indischen Bundesstaaten und stellt seit 2014 auch die indische Regierung in Neu Delhi.
Diskriminierung von Christen hat zugenommen
Seit der Machtübernahme der BJP hat die Diskriminierung von und Gewalt gegen religiöse Minderheiten im mehrheitlich hinduistischen Indien sprunghaft zugenommen. Die BJP als politischer Arm hinduextremistischer Gruppen will Indien zu einem hinduistischen Gottesstaat machen, in dem religiöse Minderheiten keinen Platz haben.
(kna – sk)
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