Israel: 47 Staatschefs zu Holocaustgedenken erwartet
Unter der Schirmherrschaft des israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin veranstalten die Gedenkstätte Yad Vashem und der Europäische Jüdische Kongress am Donnerstag das 5. Welt-Holocaust-Forum unter dem Titel „Remembering the Holocaust, Fighting Antisemitism“. In und um Jerusalem sollen 10.000 Polizisten zum Einsatz kommen, wie israelische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben berichten. Aus Österreich wird Bundespräsident Alexander Van der Bellen teilnehmen.
Deutscher Bundespräsident vor Ort
Das Welt-Holocaust-Forum findet in Yad Vashem auf dem zentralen Warschauer-Ghetto-Platz mit dem Yad-Vashem-Denkmal statt. Zu den Rednern der Veranstaltung gehören neben ranghohen politischen und religiösen Vertretern Israels auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der russische Präsident Wladimir Putin, US-Vizepräsident Mike Pence sowie Prinz Charles.
Der polnische Präsident Andrzej Duda hatte seine Teilnahme an der Veranstaltung abgesagt, nachdem die Veranstalter sich weigerten, seiner Forderung nach einem Rederecht nachzukommen. Die live übertragene Veranstaltung schließt nach Angaben von Yad Vashem mit einer Gedenkzeremonie, bei der auch Kränze niedergelegt und jüdische Gedenk- und Totengebete gesprochen werden sollen.
Van der Bellen trifft Rivlin
Bundespräsident Van der Bellen wird im Rahmen seines zweitägigen Besuchs am Donnerstag am Welt-Holocaust-Forum teilnehmen und tags darauf auch mit Israels Präsident Rivlin zusammentreffen. Außerdem besucht er laut Präsidentschaftschaftkanzlei am Freitag die „Max Rayne Hand-in-Hand-Schule“ der Jerusalem Foundation und das Israel-Museum.
Ziel des Welt-Holocaust-Forums sei unter anderem das Nachdenken, „wie das Gedenken an den Holocaust an Generationen weitergegeben werden kann, die in einer Welt ohne Überlebende leben werden“, hatte Präsident Rivlin im Vorfeld gesagt. Ferner solle gemeinsam über Wege der Antisemitismusbekämpfung diskutiert und überlegt werden, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Sicherheit von Juden weltweit zu gewährleisten.
Treffen mit Abbas geplant
Örtlichen Medienberichten zufolge werden Putin, Macron und Prinz Charles während ihres Besuchs auch in die palästinensischen Gebiete reisen und mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zusammentreffen. Für Donnerstag und Freitag wurden großräumige Sperrungen und Einschränkungen für Bethlehem angekündigt.
Papst: Absage an jede Form des Antisemitismus
Am 27. Januar 1945, vor genau 75 Jahren, wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Papst Franziskus verurteilte anlässlich des Gedenkens jede Form des Antisemitismus und rief dazu auf, das Grauen des Holocaust niemals zu vergessen. Bei einer Audienz für Vertreter des Simon-Wiesenthal-Zentrums zeigte sich der Papst zugleich besorgt über ein Wiederauflebend des Hasses gegenüber Juden.
(kap/vatican news - pr)
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