Polen: Taizé-Treffen endet im Zeichen der Völkerverständigung
Der Leiter der Taizé -Gemeinschaft, Frère Alois Löser, forderte die Tausenden Teilnehmer beim Abschlussgebet zum Einsatz für Frieden und Einheit zwischen den Ländern auf. Dazu könnten besonders junge Menschen einen Beitrag leisten. Das Jugendtreffen gewinne in Zeiten großer europäischer Probleme, neue Aktualität. Konflikte könnten oft nur grenzüberschreitend gelöst werden.
Der Zusammenhalt werde von mehreren Seiten herausgefordert, sagte Frère Alois. „In Taizé sind wir beeindruckt vom Engagement so vieler von euch, die Schöpfung zu bewahren, die Artenvielfalt zu schützen und unsere Lebensweise zu vereinfachen." Das Konsumdenken habe „viel zu viel Platz eingenommen, als ob sich das Glück kaufen ließe". Die Konfessionen müssten sich für den Klimaschutz zusammentun.
Rund 14.000 junge Menschen aus ganz Europa waren seit Samstag nach Polen gekommen, um gemeinsam zu beten, zu singen und sich kennenzulernen. Das Motto lautete „Unterwegs und doch verwurzelt bleiben". Der Breslauer Erzbischof Jozef Piotr Kupny würdigte das Treffen als „Zeichen der Freundschaft". Die Teilnehmer sprächen zwar verschiedene Sprachen, seien aber „im Herzen verbunden". Dies sei ein „wichtiger Teil der Antwort auf die Probleme heutzutage".
Vorab hatte Papst Franziskus die Teilnehmer zu mehr Engagement für den Klimaschutz ermuntert. Der christliche Glaube rufe dazu auf, „auf die neuen Herausforderungen unserer Gesellschaften zu reagieren, insbesondere auf die Gefahren, die unser gemeinsames Haus bedrohen", hieß es in der Botschaft des Kirchenoberhaupts.
Nächstes Treffen in Turin
Das nächste Europäische Taizé-Treffen findet über Silvester 2020 im italienischen Turin statt. Der Turiner Erzbischof Cesare Nosiglia, der für die Ankündigung eigens nach Breslau gereist war, zeigte sich erfreut über die Wahl seiner Stadt. „Endlich - es ist ein tolles Gefühl, dass all die jungen Menschen schon in einem Jahr zu uns kommen und ihren Esprit mitbringen werden", sagte er. Geplant ist den Angaben zufolge unter anderem eine Sonderausstellung des weltberühmten Turiner Grabtuchs.
Die jährlichen Europäischen Treffen sind Teil eines „Pilgerwegs des Vertrauens auf der Erde", der seit mehr als 40 Jahren von Taizé angeregt wird. Die Jugendlichen kommen zu Gebet und Begegnung zusammen. Themen sind Völkerverständigung, Frieden, Glauben und soziales Engagement.
Der Gemeinschaft von Taizé gehören etwa 100 Brüder aus rund 30 Ländern an, Katholiken und Christen aus verschiedenen evangelischen Kirchen. Sie wollen durch ihr monastisches Leben ein Zeichen der Versöhnung zwischen den gespaltenen Christen und zwischen getrennten Völkern sein.
(kap – gs)
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