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Gelbwesten-Demo in Frankreich Gelbwesten-Demo in Frankreich 

Frankreich: Gelbwesten-Demonstrantin in Kirche verhaftet

Zur Festnahme einer Demonstrantin ist im südfranzösischen Toulouse ein Polizist in eine Kirche eingedrungen. Erzbischof Robert Le Gall protestierte am Sonntag laut der Zeitung „La Croix“ und betonte, Kirchen müssten Orte des Friedens und Asyls bleiben.

Demonstrantin suchte in Kirche Schutz

Ein YouTube-Video zeigt, wie sich bei Zusammenstößen zwischen Polizei und sogenannten Gelbwesten am Samstag eine Demonstrantin in die Vorhalle der Kirche Notre-Dame-du-Taur flüchtet. Ein Polizist stürmt hinterher und zieht sie kurz darauf aus dem Gotteshaus. Die Präfektur Haute-Garonne sprach von einem „Versehen“. Der Beamte habe nicht das Innere, sondern lediglich den Vorraum der Kirche betreten.

Nach Darstellung der Behörden hatten sich mehrere „Gruppen feindlicher Demonstranten“ in mehrere Gebäudeeingängen in der Straße verteilt. Es gab sechs Festnahmen. Erzbischof Le Gall sprach von einem „Klima der Gewalt“ in der Stadt, das durch die wöchentlichen Proteste der Gelbwesten „seit mehr als einem Jahr“ bestehe; die Polizei mache „eine schwierige Arbeit“. Er rief alle Parteien zu mehr Ruhe und Dialog auf.

Kirchenvertreter beklagt „Klima der Gewalt“ 

Die Kirche Notre-Dame-du-Taur ist mit dem ersten Bischof von Toulouse verbunden. Saturninus, der „Apostel des Languedoc“, wurde während der Christenverfolgungen des 3. Jahrhunderts an den Schwanz eines Stiers gebunden und vor die Tore der damaligen Stadt gezerrt. Dort wurde die Leiche des Märtyrers beigesetzt. Das Heiligtum, wo heute die gotische Kirche steht, wurde später durch die Basilika Saint-Sernin ersetzt.

(kap – pr)

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03. Februar 2020, 10:59