Frankreich: Gelbwesten-Demonstrantin in Kirche verhaftet
Demonstrantin suchte in Kirche Schutz
Ein YouTube-Video zeigt, wie sich bei Zusammenstößen zwischen Polizei und sogenannten Gelbwesten am Samstag eine Demonstrantin in die Vorhalle der Kirche Notre-Dame-du-Taur flüchtet. Ein Polizist stürmt hinterher und zieht sie kurz darauf aus dem Gotteshaus. Die Präfektur Haute-Garonne sprach von einem „Versehen“. Der Beamte habe nicht das Innere, sondern lediglich den Vorraum der Kirche betreten.
Nach Darstellung der Behörden hatten sich mehrere „Gruppen feindlicher Demonstranten“ in mehrere Gebäudeeingängen in der Straße verteilt. Es gab sechs Festnahmen. Erzbischof Le Gall sprach von einem „Klima der Gewalt“ in der Stadt, das durch die wöchentlichen Proteste der Gelbwesten „seit mehr als einem Jahr“ bestehe; die Polizei mache „eine schwierige Arbeit“. Er rief alle Parteien zu mehr Ruhe und Dialog auf.
Kirchenvertreter beklagt „Klima der Gewalt“
Die Kirche Notre-Dame-du-Taur ist mit dem ersten Bischof von Toulouse verbunden. Saturninus, der „Apostel des Languedoc“, wurde während der Christenverfolgungen des 3. Jahrhunderts an den Schwanz eines Stiers gebunden und vor die Tore der damaligen Stadt gezerrt. Dort wurde die Leiche des Märtyrers beigesetzt. Das Heiligtum, wo heute die gotische Kirche steht, wurde später durch die Basilika Saint-Sernin ersetzt.
(kap – pr)
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