Coronavirus in Asien: Arme in Stich gelassen
„Österreich mit einer Bevölkerung von rund 8,7 Millionen Menschen hat vor wenigen Tagen ein Corona-Hilfspaket von 38 Milliarden Euro geschnürt. Der indische Finanzminister Nirmala Sitharamen verlautbarte kürzlich ein Hilfspaket von nur rund 20 Millionen Euro“, kritisierte die Hilfsorganisation am Samstag in einer Pressemitteilung.
Mit dem Hilfspaket will Indien 1,3 Milliarden Menschen unterstützen, die seit Dienstag von der Ausgangssperre betroffen sind und mithelfen, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Doch in den Slums der indischen Großstädte sei „Social Distancing“ ein Ding der Unmöglichkeit. Es bestehe daher die Gefahr, dass 300 bis 500 Millionen Menschen angesteckt werden, heißt es in der Aussendung weiter.
Auch Hunger könnte in den kommenden Wochen ein riesiges Thema werden, befürchtet „Jugend Eine Welt“-Projektpartner Pater Tom Reji, Direktor eines Don Bosco Zentrums im indischen Chandigarh. „Die von uns betreuten Familien leben in Elendsvierteln und sind Taglöhner. Sie haben kein Essen und kein Geld, leben auf engstem Raum zusammen und die Gefahr einer Ansteckung ist sehr hoch.“ Pater Tom und sein Team möchten deshalb so schnell wie möglich mit bereits gestarteten Corona-Aufklärungsmaßnahmen weitermachen und auch die Verteilung von Nahrungsmitteln, Desinfektionsmitteln, Seife und Schutzmasken fortsetzen.
(kap - mg)
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