Lateinamerika: Corona-Virus bedroht immer mehr Migranten
Das Ansteckungsrisiko für Menschen unterwegs sei in den drei Ländern hoch, und die jeweiligen Regierungen hätten keine hinreichenden Maßnahmen zum Schutz der Bürger und ihrer Nachbarn getroffen, heißt es in einem gemeinsamen Dokument der Migrantenseelsorge-Abteilungen der drei Bischofskonferenzen. Namentlich Mexiko behandle die Frage mit zu wenig Weitsicht, weil es den USA erlaube, Migranten aller Nationen, die aus Mexiko eingereist waren, zurückzuschicken, vielfach ohne gerechtes Asylverfahren. Die erzwungene Ausreise ganzer Familien mit Kindern, oft nachts, liefere die Menschen zusätzlich der organisierten Kriminalität aus, heißt es in dem Papier.
Ebenso weise Mexiko Menschen aus Honduras nach Guatemala aus, wo sie keinen Schutz hätten. Guatemala seinerseits habe zwar die Grenzen geschlossen, lasse aber trotzdem Migranten passieren. Mit Sorge stellt das Papier der drei Bischofskonferenzen fest, dass in der gegenwärtigen Politik „Migranten unter den vielen gefährdeten Menschen, die von dieser Pandemie betroffen sind, weiterhin unsichtbar bleiben".
Diskriminierung mildern
Die Regierungen von Mexiko, Honduras und Guatemala seien in der Coronakrise dazu aufgerufen, „den hohen Grad an Diskriminierung und Stigmatisierung der Migranten als Überträger des Virus zu mildern”. Ausweisungen seien in dieser Zeit zu vermeiden. Aus humanitären Gründen und um Überfüllung zu vermeiden, müssten die Regierungen darüber hinaus Asylsuchenden mit laufenden Verfahren erlauben, die Sammelunterkünfte zu verlassen, so die Forderung der Migrantenseelsorge der drei Bischofskonferenzen.
(fides – gs)
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