Palästina: Corona löst soziale Katastrophe aus
Soziales Netz? Fehlanzeige
Nach dem ersten Coronafall am 5. März in Bethlehem, sei die Region schon am nächsten Tag völlig isoliert worden, zehn Tage später folgte das gesamte Westjordanland. Abertausende Palästinenser, die sich als Tagelöhner oder in prekären Arbeitsverhältnissen in Israel oder Palästina verdingten, hätten mit einem Schlag ihre Arbeit verloren. Ein soziales Netz gibt es in Palästina nicht. Wer aus Israel zurückkehrte, musste zudem in eine strenge Quarantäne.
Lage in Bethlehem dramatisch
Dazu kämen überfüllte Wohnungen. Die Kinder sind aufgrund der Schulschließungen zu Hause. Das führe zu vermehrtem Stress für die Menschen und auch zu wesentlich mehr häuslicher Gewalt, so Sr. Bridget: „Die Frauen leiden am meisten unter der Situation. Sie müssen zum einen auf ihre Kinder schauen, was in den beengten Wohnverhältnissen schon schwierig genug ist, zum andern leiden sie unter der Gewalt ihrer Männer, die oft depressiv sind, weil sie ihre Familien nicht ernähren können."
Helfer blockiert
Hintergrund: Caritas Jerusalem und die „Initiative Christlicher Orient" (ICO)
„Caritas Jerusalem" wurde 1967 nach dem Sechstagekrieg gegründet. Sie gehört organisatorisch zum Lateinischen Patriarchat von Jerusalem. Die Caritas ist in Ost-Jerusalem, dem Westjordanland und im Gaza-Streifen tätig. Insgesamt profitieren jedes Jahr rund 30.000 Personen von den Aktivitäten der katholischen Hilfsorganisation. Die Hilfe kommt dabei Christen wie Muslimen gleichermaßen zugute. „Caritas Jerusalem" ist ein Projektpartner der ICO. Ein besonderes Anliegen ist laut eigenen Angaben auch die Jugend: Neben Sommercamps und anderen Freizeitaktivitäten gibt es auch zahlreiche ständige Jugendtreffs. Auch für alte Leute ist die Caritas da; so betreibt sie im Westjordanland beispielsweise ein Altenheim. Hier
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Infos und Spendenmöglichkeit.
(pm/kap – sst)
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