Türkei: Christliche Stiftungen spenden für Erdogans Corona-Fonds
Die armenische Kirche gab nach Angaben des vatikanischen Fidesdienstes umgerechnet 60.000 Euro, die syrisch-orthodoxe rund 14.000 Euro und die Stiftung des ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel 41.000 Euro. Die Christen stellen in der Türkei heute nur noch eine kleine Minderheit von insgesamt weniger als einem halben Prozent der Bevölkerung. Auch Vertreter des ebenfalls stark minoritären Judentums in der Türkei bekundeten ihre Bereitschaft, für den staatlichen Corona-Fonds zu spenden.
Am 30. März hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan die „Nationale Solidaritätskampagne" zur Förderung des Kampfes gegen die Ansteckung mit dem Coronavirus ins Leben gerufen. Die Gelder sollen auch Menschen zugute kommen, die nun in ihrem Alltag massive wirtschaftliche Schwierigkeiten haben. Erdogan selbst sagte, er habe sieben seiner Monatsgehälter für den Fonds gespendet.
Rasch zunehmende Corona-Fälle
In der Türkei hat die Corona-Pandemie die offizielle Schwelle von 300.000 Infektionen überschritten. Die Zahl der Todesfälle liegt nach offiziellen Angaben derzeit bei unter 800, aber die Infektionszahlen weisen die Türkei als eines der Länder mit der am schnellsten wachsenden Zahl bestätigter Fälle aus.
In der Türkei arbeiten dem Fidesdienst zufolge rund 170 Stiftungen verschiedener ethnischer und religiöser Minderheiten. In den vergangenen sieben Jahren befanden sich diese Organismen in einer Lage institutioneller Ungewissheit. Eine türkische Verordnung von 2013 definierte die Beziehungen der Stiftungen zum Regierungsapparat und ihre innere Funktionsweise neu. Allerdings trat die Verordnung bisher nicht in Kraft, was unter anderem die Ernennung neuer Stiftungspräsidenten verhinderte.
(fides – gs)
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