Griechenland: Von Flüchtlingslage überfordert
Es sei unfassbar, was sich in diesen Tagen auf den griechischen Inseln und an der türkisch-griechischen Grenze abspiele, so die Caritas. Mehr als 40.000 Menschen kämen in der Hoffnung, nach Krieg, Terror und Verfolgung endlich ein sicheres Zuhause zu finden. Doch sie müssten auf den Inseln Leros, Chios, Kos, Lesbos und Samos in restlos überfüllten Flüchtlingslagern unter menschenunwürdigen, katastrophalen Bedingungen ausharren.
Ausserdem würden im Moment über 10.000 Frauen, Männer und Kinder daran gehindert, die Landesgrenze zwischen der Türkei und Griechenland zu überqueren – teilweise mit Wasserwerfern und Tränengas. „Wie selten zuvor wird der Ausdruck ‚Festung Europa‘ in diesen Tagen Realität“, so die Schweizer Caritas. „Bei den schrecklichen Bildern geht beinahe unter, dass sich an der syrisch-türkischen Grenze eine noch viel größere humanitäre Tragödie abspielt.“
„Flüchtlinge kennen ihre Rechte zu wenig“
Griechenland, das seit 2010 massiv mit der Finanzkrise zu kämpfen hat, könne den über 100.000 Flüchtlingen und Migranten nicht gerecht werden. Das Land sei überlastet mit der Aufgabe, die Flüchtlinge zu registrieren, unterzubringen und zu versorgen.
Obwohl sich die griechischen Behörden, nationale und internationale NGOs sowie Freiwillige unermüdlich um Besserung der Situation bemühten, lasse der Handlungsbedarf nicht nach. Den Menschen fehle es nach wie vor an sicheren Unterkünften, und viele Flüchtlinge seien ohne medizinisch-psychologische Betreuung komplett auf sich selbst gestellt. „Sie kennen ihre Rechte zu wenig und wissen nicht, wo sie Unterstützung finden“, so die Caritas.
Von der warmen Mahlzeit bis zur Kinderbetreuung
Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation Caritas Griechenland unterstützt Caritas Schweiz in Athen Flüchtlinge dabei, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Sie bietet ihnen sichere Unterkünfte und warme Mahlzeiten, außerdem medizinische, rechtliche, soziale und psychologische Unterstützung und Kinderbetreuung.
(caritas schweiz – sk)
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