D/Mosambik: Terroristen überfallen Benediktiner-Kloster
Islamistische Terroristen überfielen das Kloster St. Pachomius der Missionsbenediktiner in N’nango nahe der Stadt Mocimboa bereits am 12. Mai, meldet Sankt Ottilien am Gedenktag des heiligen Pachomius, nach dem die neue Einrichtung in Mosambik benannt ist. Die derzeit vier Mönche seien in den Busch geflohen und durch dünn besiedeltes Gebiet zur nächsten Pfarrei Imbuho gelangt, die auch von Benediktinern betreut wird. Dort seien sie derzeit in Sicherheit.
Kloster erst 2019 eingeweiht
Das Kloster-Neubau in der nordmosambikanischen Provinz Cabo Delgado sei erst 2019 als eine Gründung der Abtei Ndanda im benachbarten Tansania eingeweiht worden. Die Terroristen hätten die Einrichtung geplündert und Nebengebäude in Brand gesteckt. Ereignet habe sich der Überfall während einer Regierungsoffensive gegen die Terroristen in unmittelbarer Nähe des Klosters. Genauere Informationen lägen noch nicht vor.
Unübersichtliche Lage
Die Situation im Norden Mosambiks sei bestimmt durch „jahrzehntelange Vernachlässigung der wirtschaftlichen Entwicklung dieses abgelegenen Gebietes als Spätfolge des Bürgerkrieges in Mosambik“, informieren die Benediktiner. Am Schmuggel von Elfenbein, Holz, Heroin und Rubinen profitierten lokale Eliten. Die Entdeckung großer Erdgasvorkommen vor der Küste hätten nun auch das Interesse internationaler Akteure an der Region geweckt.
Mosambiks Boko Haram?
Inmitten dieser unübersichtlichen Lage bewege sich „eine im Laufe der letzten eineinhalb Jahrzehnte entstandene Terrormiliz radikalisierter islamischer Jugendlicher“. Die Gruppe sei von der Zentralregierung bisher nicht unter Kontrolle gebracht werden können, über die Hintermänner sei wenig bekannt. Experten vergleichen diese mosambikanische Terrormiliz mit Boko-Haram in Nigeria.
Missionsbenediktiner seit 2015 vor Ort
Die Missionsbenediktiner sind 2015 auf Bitten des Bischofs von Pemba in diese Region gekommen, um ein benediktinisches Zentrum mit Klinik, Handwerkerschule und anderen Sozialprojekten aufzubauen.
Arbeit geht weiter
Die Attacke sei „ein Rückschlag“, kommentiert Sankt Ottilien. Sie werde die Arbeit der Benediktiner in dieser Region „aber nicht nachhaltig unterbinden“, heißt es in der Presseerklärung weiter.
(pm erzabtei st. ottilien – pr)
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