Kinder in Indien während der Corona-Pandemie Kinder in Indien während der Corona-Pandemie 

Unicef benötigt deutlich mehr Mittel für Kampf gegen Pandemie

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef fordert erheblich mehr Mittel für den Kampf gegen Covid-19. Am Dienstag erhöhte es seinen im März veröffentlichten Nothilfeaufruf von 651 Millionen auf 1,6 Milliarden US-Dollar, um die „verheerenden sozioökonomischen Konsequenzen der Krankheit“ für Kinder und Familien eindämmen zu können.

Zu Beginn des fünften Monats der Pandemie seien die Kosten für Hilfsgüter, Transporte und die Umsetzung von Hilfsmaßnahmen dramatisch gestiegen, erklärte die Organisation in New York. Bisher habe Unicef von der Staatengemeinschaft erst 215 Millionen US-Dollar erhalten.

Eine Krise der Kinderrechte 

„Die Pandemie ist eine Gesundheitskrise aus der immer mehr eine Krise der Kinderrechte wird“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Die Mittel werden uns ermöglichen, auf die Krise zu reagieren, uns von ihren direkten Nachwirkungen zu erholen und die Kinder vor den langfristigen Folgen zu schützen.“

Grundversorgung ist beeinträchtigt

Der Zugang zu Gesundheitsversorgung und routinemäßigen Impfungen ist laut Unicef für Hunderte Millionen Kinder beeinträchtigt. Dies könne zu einem signifikanten Anstieg der Kindersterblichkeit führen. Gleichzeitig erhöhten Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen und daraus folgende Isolation die ohnehin hohen Belastungen für die ärmsten und benachteiligten Kinder.

Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung - und weniger Schutz

Nach Einschätzung von Unicef leben rund 77 Prozent der Kinder und Jugendlichen weltweit - dies sind 1,8 Milliarden Mädchen und Jungen - in einem der 132 Länder, in denen aufgrund von Covid-19 Ausgangsbeschränkungen verhängt wurden. Unter diesen Bedingungen sowie aufgrund des wirtschaftlichen Abschwung wüchsen auch die Risiken von Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung für Kinder. „Viele vertriebene, geflüchtete und migrierte sowie zurückgeführte Kinder haben nur eingeschränkten Zugang zu Hilfe und Schutz. Sie sind auch zunehmend mit Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung konfrontiert.“


(kap – pr)
 

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12. Mai 2020, 08:43