Suche

Die Menschen in der Sahelzone erleben nicht nur Gewalt, sondern müssen auch mit lebensbedrohlichen Dürren fertig werden Die Menschen in der Sahelzone erleben nicht nur Gewalt, sondern müssen auch mit lebensbedrohlichen Dürren fertig werden 

Millionen Menschen in der Sahelzone brauchen humanitäre Hilfe

In der Sahelzone sind nach Einschätzung verschiedener internationaler Organisationen 24 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Dort hat sich durch den Ausbruch der Corona-Pandemie die Krise weiter verschärft, wie die Organisationen während einer virtuellen Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag betonten.

Die Bewohner der Region litten unter anderem unter den schlechten Transportmöglichkeiten, so Manenji Mangundu, Landesdirektor des Norwegischen Flüchtlingshilfe in Burkina Faso. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, hatte es in den vergangenen Wochen zahlreiche Beschränkungen gegeben. Dazu kommen in einigen Regionen, etwa im Norden von Burkina Faso, Überfälle auf Reisende durch Banditen und Terroristen. Die Mobilität, etwa um Handel zu betreiben, ist stark eingeschränkt. Problematisch seien außerdem die vielerorts geschlossenen Märkte, sagt Dabagai Dabagai. Dadurch hätten sich die Lebensmittelpreise teils stark erhöht, so die Leiterin der Organisation Aktion gegen den Hunger in Mali.

Lage nicht erst seit Corona-Ausbruch angespannt

Allerdings ist die Lage in der Region nicht erst seit dem Corona-Ausbruch angespannt. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der dort operierenden Terrorgruppen. Außerdem kommt es vermehrt zu Konflikten zwischen ethnischen Gruppen sowie Selbstverteidigungsbündnissen. Allein in Burkina Faso sind deshalb mehr als 848.000 Menschen im eigenen Land auf der Flucht, so das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR). 140.000 Malier sind vor Gewalt in die Nachbarländer Burkina Faso, Mauretanien und Niger geflohen. „Die Region ist sehr fragil“, so Julie Belanger, die das Regionalbüro für West- und Zentralafrika der UN-Nothilfeagentur OCHA leitet.

(kna - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

15. Mai 2020, 10:13