US-Bischöfe: Appell für Polizeireform und Rechenschaftspflicht
In einem gemeinsamen Brief an die Mitglieder des US-Kongresses haben die Vorsitzenden dreier Ausschüsse der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten „bessere Ausbildungspraktiken und die Sicherstellung der Rechenschaftspflicht der Polizei“ gefordert.
„Strafverfolgungsbeamte leisten einen großen und notwendigen Dienst; sie dienen der Förderung der Gerechtigkeit und des Gemeinwohls in der Gesellschaft“, heißt es in dem Schreiben. Die „schreckliche Ermordung von George Floyd, Rayshard Brooks und so vieler anderer Personen in Polizeigewahrsam“ habe aber gezeigt, dass Polizeireformen dringend notwendig seien, wird weiter ausgeführt..
Das Problem der Diskriminierung und der Vorurteile
Die Bischöfe plädieren nicht nur für bessere Ausbildungspraktiken, sondern auch für eine Auseinandersetzung mit dem Problem der Diskriminierung und der Vorurteile. Nur das garantiere eine „echte Rechenschaftspflicht, bevor noch mehr Menschenleben verloren gehen“, so die Warnung. Schließlich könne man beobachten, dass sich „die Menschen überall in unserem Land, ja auf der ganzen Welt, erneut mit dem Übel des Rassismus - in der Geschichte und in der Gegenwart -, sowie seinen verheerenden Auswirkungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft auseinandersetzen.“
Die Bischöfe berufen sich „auf die lange Tradition, die seit Augustinus und Thomas von Aquin bis hin zu Martin Luther King dafür eintritt, dass der Zweck von Recht und Gesetzesvollzug die Förderung der Gerechtigkeit ist.“ Es gelte nun, dem „weisen Rat des heiligen Papstes Paul VI.“ zu folgen, der gesagt habe: „Wenn ihr Frieden wollt, arbeitet für Gerechtigkeit“.
Die US-amerikanischen Bischöfe erklären, bereits mehrfach darauf verwiesen zu haben, dass Rassismus im US-Strafrechtssystem weiterhin ein Problem darstelle. Darauf hätten sie zuletzt in ihrem Hirtenbrief „Open Wide our Hearts“ aus dem Jahr 2018 verwiesen.
Hintergrund
Erst am Mittwoch hatten die Demokraten im Senat einen Gesetzesentwurf der Republikaner für eine Polizeireform blockiert. Eingebracht hatte ihn Senator Tim Scott, der einzige schwarze Republikaner im Senat. Sein Gesetzesentwurf hätte eine nationale Datenbank über Fälle polizeilicher Gewaltanwendung geschaffen, umstrittene Polizeimethoden wie Würgegriffe bei Festnahmen verboten und neue Ausbildungspraktiken eingeführt.
(ucanews - skr)
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