Kampf gegen das Virus im Irak: Freiwilliger im Schutzanzug, der ansonsten für das Begräbnis Verstorbener im Einsatz ist Kampf gegen das Virus im Irak: Freiwilliger im Schutzanzug, der ansonsten für das Begräbnis Verstorbener im Einsatz ist  

Irak: Immer mehr Covid-19-Fälle

Im Nordirak ist es zu einem deutlichen Anstieg von Covid-19-Fällen gekommen - mit dramatischen Folgen für die Bevölkerung: Zumindest bis 6. Juni haben die Behörden der Autonomen Region Kurdistan eine totale Ausgangssperre verhängt.

Das hat das in Linz ansässige Hilfswerk „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) am Dienstag unter Berufung auf seine Partnerorganisation CAPNI mitgeteilt. Zumindest bis 6. Juni dürfen die Menschen ihre Häuser nicht einmal mehr zum Kauf von Lebensmitteln verlassen, so CAPNI-Direktor Emanuel Youkhana in einem Schreiben an die ICO. Aufgetreten sind die Corona-Häufungen in der kurdischen Hauptstadt Erbil sowie in den Provinzhauptstädten Dohuk und Sulaimaniya. Bis vor Kurzem hat es in der Region nur wenige Fälle gegeben.

Lage wird sich weiter verschlechtern


Wiewohl die Behörden eine Notversorgung der Bevölkerung zugesichert haben, wird sich die Situation für die Menschen weiter verschlechtern, fürchtet die ICO. Schon bisher war die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt und öffentliches Leben nur sehr bedingt möglich. Nun müssten auch Hilfswerke wie CAPNI ihre Arbeit einschränken. Corona ist für den Irak auch deshalb so gefährlich, weil das Gesundheitssystem sehr bald an seine Grenzen zu kommen droht. In dem Land mit rund 40 Millionen Einwohnern gibt es laut ICO gerade einmal 500 Intensivbetten.

CAPNI (Christian Aid Programm for North Iraq) ist eine Einrichtung der Assyrischen Kirche des Ostens. Programmschwerpunkte sind - in Corona-freien Zeiten - u.a. medizinische Versorgung, Bildung und Ausbildung oder auch die Vergabe von Mikrokrediten. Die CAPNI-Hilfe kommt allen Bedürftigen unabhängig von ihrer Religion zugute. CAPNI und die ICO sind seit vielen Jahren Projektpartner.


(kap – pr)
 

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03. Juni 2020, 13:08