Nigeria: Weiterer Kirchenführer verschleppt – Heimkehr nach 48 Stunden
Die christliche Vereinigung zeigte sich im Anschluss erleichtert über das glimpfliche Ende der Entführung. Sorgen bereitete vor allem der Umstand, dass erst im vergangenen Januar mit Reverend Lawan Andim ein weiteres Mitglied der Vereinigung in die Hände von Boko Haram-Terroristen geraten und getötet worden war, weil die lokale Gemeinde das für seine Freilassung geforderte Geld nicht aufbringen konnte.
Insgesamt ist die Situation in Nigeria für Christen prekär, wie der Jahresbericht der Organisation Open Doors zur Christenverfolgung weltweit hervorhebt. Das afrikanische Land war in den vergangenen Monaten Schauplatz zahlreicher gezielter Entführungen und teilweise auch Tötungen von Kirchenangehörigen und findet sich somit an 12. Stelle der gefährlichsten Länder weltweit. Zusätzlich wurde Nigeria im April durch die am Amerikanischen Außenministerium angesiedelte Kommission für die Religionsfreiheit weltweit (USCIRF) auf die Liste der Länder genommen, die „besondere Sorgen“ bereiten (Countries of Particular Concern, CPC).
Mindestens 6.000 Christen getötet
Aktuellen Statistiken zufolge sind in Nigeria seit 2015 mindestens 6.000 Christen getötet worden. Angesichts dieser Zahlen hatte auch die COMECE jüngst die Europäische Gemeinschaft und die Internationale Gemeinschaft um ein Eingreifen gebeten. Im Januar hatte das Europäische Parlament eine Resolution verabschiedet, die die Attacken von islamistischen Terroristen und die „Euer Land oder Euer Blut“-Strategie von Fulani-Kämpfern verurteilt. Auch die Diskriminierung, der Christen in Regionen ausgesetzt sind, in denen die Scharia gilt, wurde in diesem Zusammenhang beklagt.
(vatican news - cs)
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