EU- und US-Bischöfe hoffen auf Abrüstung
Am Montag sind im Palais Niederösterreich die Unterhändler der US-amerikanischen und der russischen Regierung zu einer zehnstündigen Sitzung zusammengetroffen, um über eine Verlängerung des bisherigen „New START-Vertrags“ zu verhandeln. Beide Staaten verpflichteten sich damals in Prag, von 2011 an ihre strategischen nuklearen Gefechtsköpfe bis 2018 auf je 1.550 zu begrenzen. Die Trägersysteme sollten auf maximal je 800 reduziert werden, so sah das die von den damaligen Präsidenten Barack Obama und Dmitri Medwedew unterzeichnete Vereinbarung vor.
Moskau hat sich frühzeitig bereiterklärt, New START zu verlängern. Washington aber fordert, China in die Verhandlungen und letztendlich in die nukleare Rüstungskontrolle einzubeziehen. Chinesen wie Russen lehnen das ab. Über das Ergebnis der nunmehrigen Gespräche wurde vorerst nichts bekannt.
Russland und USA verfügen über 90 Prozent der Atomwaffen
Russland und die USA verfügen gemeinsam über rund 90 Prozent der Atomwaffen weltweit. Von insgesamt 13.400 Atomwaffen, die es nach Schätzung des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) gibt, besitzen die USA etwa 5.800 und Russland ca. 6.300. China hat laut Experten zwar zuletzt aufgerüstet, verfügt jedoch erst über rund 320 Atomwaffen.
Bischöfe warnen vor neuem Rüstungswettlauf
Wenn das bisherige Abkommen im Februar 2021 auslaufe, gebe es für die USA und Russland erstmals seit 1972 keine vertragliche Bindung mehr, ihr strategisches Atomarsenal zu begrenzen. Dies könne „signifikante Implikationen für die Sicherheit in Europa und den Weltfrieden“ haben, warnten die Bischöfe in ihrer Erklärung. „In einer zunehmend multipolaren und komplexen Welt möge dieses Treffen durch Weisheit, Vertrauensbildung und Zusammenarbeit gekennzeichnet sein“, hieß es. Rüstungskontrolle und atomare Abrüstung müssten höchste Priorität haben.
Unterzeichnet ist die gemeinsame Erklärung von Bischof David Malloy, dem Vorsitzenden des US-Bischofskomitees für Internationale Gerechtigkeit und Frieden, sowie dem litauischen Bischof Rimantas Norvila, Präsident der COMECE-Kommission für Außenangelegenheiten der EU.
(kna/pm - mg)
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