USA: Der gestürzte Missionar
Demonstranten hatten am vergangenen Samstag sowohl in San Francisco als auch in Los Angeles Statuen des Heiligen von Sockeln gestürzt. Serra sei seiner Zeit voraus gewesen und habe sehr wohl die Rechte der indigenen Völker verteidigt, erklärten die Bischöfe.
Kritiker des Franziskanermönchs aus dem 18. Jahrhundert, der in Kalifornien missionierte und als Gründungsvater des Bundesstaates gilt, werfen Serra vor, er habe Amerikas Ureinwohner zwangsgetauft und unterdrückt.
„Serra schützte die Ureinwohner vor den Spaniern“
„Die historische Wahrheit ist, dass Serra immer wieder bei den spanischen Behörden auf eine bessere Behandlung der Ureinwohner gedrängt hat“, schrieben die Bischöfe. Ausdrücklich bezogen sie sich auf die Stellungnahme von San Franciscos Erzbischof Salvatore Cordileone. Er hatte am Samstag erklärt, Serra habe „heroische Opfer gebracht, um die Ureinwohner vor den spanischen Eroberern zu schützen, insbesondere vor den Soldaten“.
Nachfahren von Ureinwohnern und „Black Lives Matter“-Demonstranten rissen am Samstag im Golden Gate Park von San Francisco eine Serra-Statue nieder. In Los Angeles wurde am selben Tag ein Denkmal des Heiligen vom Sockel gestürzt. Hintergrund der Ausschreitungen sind landesweite Anti-Rassismus-Proteste. Viele Statuen historischer Persönlichkeiten, denen Unterdrückung von Minderheiten vorgeworfen wird, wurden zerstört.
Papst sprach den Missionar 2015 heilig
Papst Franziskus hatte Junipero Serra 2015 in Washington zum Heiligen der Weltkirche erhoben. Schon damals protestierten Nachfahren der Ureinwohner dagegen.
(kna – sk)
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