Hagia Sophia Hagia Sophia 

Hagia Sophia: Kritik der russisch-orthodoxen Kirche

Der Heilige Synod der Russisch-Orthodoxen Kirche kritisiert die geplante Umwidmung der Hagia Sophia in eine Moschee. Das kirchliche Leitungsgremium fordert die Weltgemeinschaft dazu auf, sich für die Bewahrung des Sonderstatus der Hagia Sophia einzusetzen.

Sonderstatus beibehalten

Dieser Sonderstatus sei „für alle Christen von größter Bedeutung“ und müsse aufrechterhalten werden, schreibt der Heilige Synod in einer Erklärung vom Freitag, aus der die Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Für die orthodoxe Kirche habe die Hagia Sophia „eine besondere historische und spirituelle Bedeutung“. Der Zugang christlicher Pilger zu dem Gebäude und dessen kostbaren christlichen Mosaiken müsse auch weiterhin garantiert sein, fordert das höchste Gremium der russisch-orthodoxen Kirche in Moskau. In den Köpfen von Millionen von Christen werde die Hagia Sophia eine Kirche bleiben, formuliert der Heilige Synod.

Entscheidung im Alleingang

Die Entscheidung der Türkei, die Hagia Sophia statt als Museum fortan als Moschee zu nutzen, habe man mit großem Bedauern aufgenommen. Sie sei „ohne Rücksicht auf Anträge und klar formulierten Positionen der Oberhäupter der orthodoxen Ortskirchen, der Vertreter ausländischer Staaten, zahlreicher internationaler Öffentlichkeits- und Menschenrechtsorganisationen sowie von Geistlichen verschiedener Konfessionen und religiöser Traditionen“ getroffen worden, kritisiert der Heilige Synod.

Religionsdialog beeinträchtigt

Moskaus russisch-orthodoxe Kirche befürchtet zudem, der Dialog zwischen Christen und Muslimen könne durch die Entscheidung gestört werden – nicht nur in der Türkei, sondern auch weltweit. Vor allem angesichts der heutigen Christenverfolgungen und des Exodus der Christen aus dem Nahen Osten sei der Schritt besonders schmerzhaft, heißt es in der Erklärung weiter. Der Zusammenhalt der Kirchen sei jetzt umso notwendiger.

(interfax – pr)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

19. Juli 2020, 09:21