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Hochzeit in Südostasien Hochzeit in Südostasien 

Bangladesch: Coronakrise führt zu mehr Kinderheiraten

Immer mehr Kinder werden in diesen Monaten in Bangladesch miteinander verheiratet. Das liegt daran, dass die Regierung im Zug der Corona-Notverordnungen die Heiratsgebühren stark gesenkt hat.

Die Nachrichtenagentur ucanews geht von Hunderten solcher Kinderhochzeiten in den ländlichen Teilen Bangladeschs aus. Allein in Keshobpur seien es seit März mindestens vierzig gewesen. Zwar gehe die Zahl registrierter Hochzeiten zurück, doch gleichzeitig steige die Zahl nicht-registrierter Hochzeiten, zu denen in der Regel auch Kinderhochzeiten gehörten.

In der Statistik der Länder, in denen es zu Kinderhochzeiten kommt, liegt Bangladesch an vierter Stelle – hinter Niger, der Zentralafrikanischen Republik und dem Tschad. Etwa 59 Prozent der Mädchen in Bangladesch werden nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks Unicef verheiratet, bevor sie 18 Jahre alt sind. Hintergrund dafür sind Armut, Mangel an Schulbildung, fehlende soziale Sicherheit und traditionelle Vorstellungen von der Ehre der Familie.

Die katholische Kirche verfolgt mit Sicht auf Kinderhochzeiten in Bangladesch eine Null-Toleranz-Politik; damit ist es ihr nach Angaben von ucanews gelungen, die Praxis in ihrer Gemeinschaft nahezu auszurotten. Das kirchliche Engagement gegen Kinderehen strahle auch in die Gesellschaft aus.

(ucanews – sk)
 

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11. August 2020, 14:08