Libanon: Patriarch fordert Räumung von Waffenlagern
„Alle Waffen- und Sprengstofflager“ müssten aus den Wohngebieten Libanons entfernt werden, forderte er laut einem Bericht der Tageszeitung Naharnet am Sonntag in seiner Predigt.
Bestimmte Regionen des Landes sind nach Worten des Kirchenführers „zu Sprengstofffeldern geworden, von denen wir nicht wissen, wann sie explodieren“. Die Depots seien eine ernsthafte Gefahr für das Leben der Bürger, deshalb müsse das Desaster von Beirut ein Alarm für die Behörden sein, alle illegalen Lager in Städten und Dörfern zu durchsuchen.
Kritik an schleppender Regierungsbildung
Kritik äußerte Rai laut Bericht am Prozess der Regierungsbildung. Die politischen Parteien näherten sich „dem Bildungsprozess aus Wahl- und Partisanenperspektive“, indem sie ihre Forderungen und Bedingungen erhöhten. Das Volk und die internationale Gemeinschaft erwarteten stattdessen die schnelle Bildung einer nationalen und wirtschaftlichen Rettungsregierung.
Die Regierung von Ministerpräsident Hassan Diab war am 10. August zurückgetreten - als Konsequenz der Explosion im Hafen von Beirut am 4. August mit mindestens 181 Toten und tausenden Verletzten. Seit vergangenen Oktober halten Massenproteste gegen die politische Führungsriege, Missstände und Korruption im Land an, die am 29. Oktober 2019 bereits zum Rücktritt von Ministerpräsident Saad Hariri führten.
(kna – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.