Simbabwe: Nuntius stellt sich hinter Erzbischof
Diese hatten am Freitag in einem Hirtenbrief die Regierung dazu aufgefordert, die schwere wirtschaftliche und politische Krise im Land anzugehen, ohne Bürger gewaltsam zu unterdrücken, und oppositionelle Meinungen zuzulassen. Am 31. Juli hatten Polizei und Militär Proteste gegen die Regierung niedergeschlagen, mehrere Aktivisten und Medienleute befinden sich nach wie vor in der Hauptstadt Harare in Haft.
Auf den Hirtenbrief reagierte das Kabinett mit einer geharnischten Stellungnahme durch die Medienministerin Monica Mutsvangwa, die Erzbischof Ndlovu öffentlich kritisierte und die Vorwürfe der Bischöfe an die Regierung wegen Korruption und Repression zurückwies. Die katholische Bischofskonferenz möge aufhören, nicht existente Krisen herbeizureden, hieß es in der Regierungserklärung. In Simbabwe gebe es keine Krise. Die Ursachen für die gegenwärtige Situation seien illegale Sanktionen der internationalen Gemeinschaft, Dürre und die Corona-Pandemie. Im übrigen widerspräche der Hirtenbrief den pastoralen Anliegen von Papst Franziskus, so die Erklärung der Regierung; auch vor diesem Hintergrund gewinnt der Solidaritätsbesuch des Nuntius beim Erzbischof von Harare, der zugleich Vorsitzender der Bischofskonferenz ist, eine besondere Bedeutung.
Zunehmend repressiv
Die simbabwische Regierung unter Emmerson Mnangagwa geht zunehmend repressiv gegen Kritik und Proteste vor. In den vergangenen Wochen wurden Hunderte Oppositionelle festgenommen, darunter der prominente Journalist Hopewell Chin'ono und der Oppositionspolitiker Jacob Ngarivhume. Sie hatten Korruption der Regierung aufgedeckt und Ende Juli zu Demonstrationen aufgerufen. Die Proteste richten sich vor allem gegen die verheerende Wirtschaftslage, das marode Gesundheitssystem und die Corona-Maßnahmen der Regierung.
(vatican news /diverse - gs)
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