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Togo: Bischöfe wurden ausspioniert

Katholische Bischöfe und Oppositionelle sind im Lauf des Jahres 2019 vom Regime ausspioniert worden: Diesen Vorwurf erhebt die Onlinezeitung „Télégramme 228“.

Sie stützt sich dabei auf Recherchen europäischer Zeitungen. Danach setzte das Regime die aus Israel stammende Spionage-Software Pegasus ein. Die Regierung Togos gibt an, sie arbeite mit der Software, um gegen „Terrorismus und Kriminalität“ vorzugehen.

„Télégramme 228“ gibt an, unter den Ausspionierten sei auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Benoît Colman Alowonou. Die Beziehungen der Kirche zur Regierung sind seit einigen Jahren sehr angespannt. Ende 2018 warf das Regime der kirchlichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden vor, sich „aus zweifelhaften Quellen“ zu finanzieren; außerdem lehnte es christliche Wahlbeobachter vom Verband ACAT bei den Parlamentswahlen 2018 ab.

„Ihm war klar, dass er ausspioniert wurde“

Auch in diesem Jahr wurde der Kirche nicht gestattet, bei den Präsidentenwahlen vom Februar landesweit 9.000 Beobachter einzusetzen. Die Bischofskonferenz zweifelte nach dem Urnengang das Ergebnis an. Gegenüber cath.ch erklärte ein namentlich nicht genannter Kirchenvertreter, der abgehörte Bischof sei „ruhig, denn ihm war klar, dass er ausspioniert wurde“.

(cath.ch – sk)
 

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07. August 2020, 11:42