Simbabwe: Ökumenische Solidarität für die Protestierer
Zahlreiche Menschen könnten ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten, heißt es in dem Schreiben weiter. Zur Hungersnot, der steigenden Arbeitslosigkeit, der Korruption und der prekären Sicherheitslage komme jetzt die Covid19-Pandemie hinzu. „Zwar sehen wir die Schwierigkeiten durch die Pandemie, dennoch liegt das eigentliche Motiv für die Korruption und die fehlende Respektierung der Menschenrechte im Scheitern der Regierungsstrukturen begründet.“
Vergewaltigung als Mittel der Einschüchterung
Die Unterzeichner des Appells beklagen die Zunahme der Gewalt und Einschüchterungsaktionen gegenüber Dissidenten. „Wir sind besonders besorgt aufgrund der Misshandlungen politischer Aktivisten und anderer Verteidiger der Menschenrechte. Wir verurteilen scharf den sexuellen Missbrauch und die Gewalt gegenüber weiblichen Aktivistinnen. Die Gefangennahme von Journalisten und politischen Führern ist inakzeptabel.“ Proteste der Bevölkerung waren am 31. Juli durch die Regierung Simbabwes niedergeschlagen worden. Seitdem versucht Präsident Mnangagwa durch Terror die Protestierenden einzuschüchtern.
Auch die katholischen Bischöfe kritisieren die Entwicklung
Auch die katholischen Bischöfe des Landes hatten die Regierung vergangenen Freitag in einem gemeinsamen Hirtenbrief kritisiert. Der Erzbischof von Harare war seinerseits für diese Stellungnahme angegriffen worden. Daraufhin sicherte der päpstliche Botschafter in Simbabwe dem Kirchenmann persönlich seine Solidarität zu. Der Nuntius, Erzbischof Paolo Rudelli, suchte am vergangenen Sonntag Erzbischof Robert Christopher Ndlovu auf, ein symbolischer Akt der Solidarisierung mit allen Bischöfen Simbabwes. Noch Mitte Juli hatten die christlichen Kirchen ihre Vermittlung angeboten, um einen Ausweg aus der Krise im Land zu finden und zwischen den Protestierenden und der Regierung zu vermitteln.
(vaticannews – mc)
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