Frankreich: Ermittlungen im Mordfall Hamel abgeschlossen
Wie die Zeitung „La Croix“ an diesem Dienstag berichtet, ist damit der Weg frei für einen Prozess gegen vier potenzielle Mitwisser der beiden von der Polizei getöteten Dschihadisten.
Der 85-jährige Priester Hamel war am 26. Juli 2016 während der Messe in seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray bei Rouen von zwei jungen Islamisten erstochen worden. Der Mord geschah zwei Wochen nach dem Terroranschlag von Nizza, bei dem 86 Menschen starben, und sorgte international für Aufsehen.
Drei Männer angeklagt
Ein damals 86-jähriges Gemeindemitglied wurde gezwungen, den Mord mit einem Mobiltelefon zu filmen, bevor auch er niedergestochen wurde. Er überlebte schwer verletzt. Die Attentäter, die sich als Mitglieder der islamistischen Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) erklärten, wurden von der Polizei getötet, als sie die Kirche verließen.
Seither wurden drei Männer wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und mutmaßlicher Mittäterschaft inhaftiert und angeklagt. Als wahrscheinlicher Anstifter des Mordes steht ein bekannter Rekrutierer für Islamisten in Frankreich unter Verdacht, Rachid K. Er gilt zwar laut Bericht als tot; bis zum Beweis dessen ist aber ein Haftbefehl gegen ihn anhängig.
Der Papst nennt ihn Märtyrer
Papst Franziskus bezeichnete den normannischen Priester Hamel 2016 als „Märtyrer“ und gab vorzeitig grünes Licht für sein Seligsprechungsverfahren. Seit April 2019 liegt das in der Erzdiözese Rouen erstellte Dossier bei der zuständigen Behörde im Vatikan.
(kna – sk)
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