Nicaragua: Junger katholischer Musiker tot aufgefunden
Die Anzeichen von Gewalt an seinem Körper veranlassten den Onkel des Opfers, den Tod als Mord durch Kriminelle anzuzeigen.
„Mein Gebet und meine Nähe gilt als Pfarrer der Familie des Verstorbenen“, mit diesen Worten kommentierte Bischof Rolando José Alvarez, Bischof der Diözese Matagalpa, die schreckliche Nachricht vom Tod des Jungen.
Die Gewalt in Nicaragua habe in den letzten 72 Stunden dramatisch zugenommen, berichtet der vatikanische Fidesdienst. Deshalb würde viele Katholiken davon ausgehen, dass es sich um Mord an dem jungen Musiker handele. Vier Frauen und drei Jugendliche wurden in den vergangenen Tagen Opfer von Mord. Alle Taten geschahen in Matagalpa. Bislang seien die Umstände der Ermordungen noch unbekannt, die Polizei der Stadt Matagalpa ermittele noch, schreibt Fides.
Bestürzung auch international
Der gewaltsame Tod des jungen Katholiken löste sowohl national als auch international Bestürzung aus. Gegenüber Fides weist Elvira Cuadra, Expertin für städtische Sicherheit, auf die Ursache dieser Gewalt anhand einiger weniger Faktoren hin: die Repressionspolitik der Regierung, da die Polizei sich voll und ganz der politischen Repression verschrieben habe, anstatt die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten; die Existenz paramilitärischer Gruppen und die Freilassung von Kriminellen durch die Behörden. Da sich die katholische Kirche gegen diese Gewalt einsetze, seien Katholiken eine Gruppe, die gezielt angegriffen werde.
Laut José Davila, Wirtschaftswissenschaftler und politischer Analyst sowie Mitglied der Opposition in der Gruppe der Bürgerallianz für Gerechtigkeit und Demokratie, „scheint diese Diktatur nicht nachgeben zu wollen. Es ist alles aber außer Kontrolle geraten“. Die jüngsten Ereignisse zeigen dies, wie die Schließung des eines regierungskritischen TV-Senders, was auch US-Außenminister Mike Pompeo öffentlich kritisierte. Hinzu kommt die Intervention der UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Sie sagte, es gebe keine Fortschritte der Regierung Ortega, um die seit 2018 andauernde Krise des Landes zu lösen.
(fides - mg)
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