Südafrika darf „nicht Synonym für Korruption werden“
Korruption beginne „die Seele unserer Nation zu formen“, warnte Bischof Sithembele Sipuka von Umtata, wie die afrikanische Nachrichtenagentur cisa news berichtet.
Die Bürger dürften sich von dieser Kultur keinesfalls prägen lassen, vielmehr müssten sie vom Klagen über Korruption zum Handeln übergehen. „Die Zeit, sich über Korruption zu beschweren, ist vorbei“, zitiert die Agentur den südafrikanischen Bischof. Ohne die Sicherheitsmaßnahmen im Zug der Pandemie zu missachten, „sollten wir anfangen, kreativ über Maßnahmen nachzudenken, die ergriffen werden können. Wir können nicht warten, bis die Covid-19-Pandemie vorüber ist, um zu handeln, denn die Zeit ist jetzt gekommen. Wir sollten uns weigern, uns durch Korruption als Land definieren zu lassen", sagte Sipuka.
Es sei der Eindruck entstanden, dass Südafrika mehr und mehr zum Synonym für Bestechlichkeit werde, „so wie Kolumbien für Drogen bekannt ist, Mali für Kindersoldaten, Nigeria für terroristische Gruppen, Saudi-Arabien für mangelnde Frauenrechte“, beklagte der Bischof. Dabei widerspreche Korruption klar den afrikanischen und christlichen Werten.
Ermittlungen gegen Politiker und Geschäftsleute
Justizminister Roland Lamola zufolge laufen in Südafrika derzeit in 36 Fällen Ermittlungen gegen Politiker und Geschäftsleute, die sich in der Corona-Krise bereicherten, indem sie Schutzkleidung zu erhöhten Preisen verkauften, Hilfspakete für Arme an Freunde verteilten oder Gelder für notleidende Kleinunternehmen abzweigten. Die Pandemie verschärfte in Südafrika die Armut, die inzwischen rund zwei Drittel der Bevölkerung des Schwellenlandes betrifft.
(cisa/afp – gs)
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