Argentinien: Ureinwohner bitten Papst bei Landkonflikt um Hilfe
Der Ort liegt rund 35 Kilometer von der westargentinischen Andenstadt Bariloche entfernt, wo vor fast drei Jahren bei einer Räumung bereits ein Angehöriger der Mapuche getötet worden sei. Das Grundstück sei für die Mapuche von spiritueller und philosophischer Bedeutung, hieß es. Das Bistum habe die Räumung des einen Hektar großen Gebietes beantragt, das die Diözese seit zwei Jahren nicht mehr nutze und das derzeit von der Mapuche-Gemeinde besetzt sei.
„Die Situation ist gefährlich und komplex, weil die Gemeinde bereit ist, Widerstand gegen die Räumung zu leisten, und dies kann zu einem weiteren Todesfall führen", heißt es in dem Schreiben.
Eine Räumung unter diesen Umständen zu vollziehen, könnte einen Abbruch des Dialogs mit der nationalen Regierung bedeuten und eine Ausbreitung des Konfliktes auf ganz Patagonien nach sich ziehen. Dies wäre zu vermeiden, wenn die Position eines Dialogs und der Anerkennung der Geschichte der Enteignung, die alle Ureinwohner Amerikas zu erleiden hatten, eingenommen würde, schreiben die Mapuche.
Hintergrund
Am Montag (Ortszeit) bat das Bistum San Isidro laut einer Stellungnahme die Behörden, die Räumung des Grundstücks so lange aufzuschieben, bis eine gewaltfreie Umsetzung des Gerichtsbeschlusses möglich sei.
In Argentinien wird derzeit über eine Reihe von jüngsten Land- und Grundstücksbesetzungen diskutiert. Die Regierung von Präsident Alberto Fernandez hat dazu einen Dialog gestartet. Zu den Grundstücksbesetzern zählen unter anderen arme argentinische Familien sowie Vertreter der Ureinwohner.
(kna - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.