Indien: Kaution für Jesuit abgelehnt
Der 83-jährige Jesuit, der sich in Gewahrsam befindet, hatte aus gesundheitlichen Gründen Kaution beantragt. Er werde jetzt in der Quarantänestation des Taloja-Gefängnisses in der Nähe von Mumbai festgehalten, wie Fides an diesem Samstag berichtet.
Pater Swamy wurde am 8. Oktober von Beamten in Delhi aus seinem Haus in Ranchi, Jharkhand, geholt. Seine Verhaftung hat im ganzen Land Entrüstung ausgelöst und Kritik von verschiedenen Seiten der Zivilgesellschaft und der katholischen Kirche hervorgerufen. Ein Gericht hatte ihn bis zum 23. Oktober in richterlichen Gewahrsam genommen.
Bereits 16 Personen verhaftet
Der Jesuit war die sechzehnte Person, die nach dem Antiterrorismusgesetz wegen Gewalt in Maharashtra verhaftet wurde. Die Gewalt war am 1. Januar 2018 in der Nähe eines Kriegerdenkmals im Dorf Bhima Koregaon in der Nähe von Pune ausgebrochen, vermutlich nachdem in der Stadt Pune provokative Reden gehalten worden waren. Den Ermittlern zufolge sei Pater Swamy aktiv an den Aktivitäten der maoistischen Gruppen beteiligt gewesen und hätte eine Rolle bei der Anstiftung zur Gewalt gespielt. Die Polizei behauptete, der Priester sei Mitglied der von den Behörden verbotenen Maoistischen Partei.
Der Jesuit setzte sich bisher für die Kampagne der Jesuiten und anderer Menschenrechtsvertreter gegen die Vertreibung und die Verletzung der Rechte der Adivasi, einem indigenen Volk, ein. Ihre Vertreibung werde von der Regierung und Unternehmen durchgeführt, die an der Übernahme ihres Landes interessiert seien, so Fides. Die ständige Anprangerung von Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten sei der wahre Grund „für die absurden Aufruhrvorwürfe, die zu seiner Verhaftung führten“, resümiert die vatikanische Nachrichtenagentur die Festnahme des Jesuiten.
(fides – mg)
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