Libanon: Maronitische Bischöfe kritisieren „Versagen“ des Staates
Als „Zeichen der Hoffnung“ bezeichneten die Bischöfe die humanitären Solidaritätsaktionen durch Tausende libanesische Freiwillige und Freunde des Libanon aus aller Welt. Konkret warfen die Bischöfe dem Staat vor, die Untersuchungen verzögert zu haben und an der Aufdeckung der wahren Ursachen und Schuldigen sowie deren Strafverfolgung gescheitert zu sein. Sie riefen zu einer raschen finanziellen Entschädigung der Familien von Opfern und Verletzten sowie zur Bereitstellung nötiger Gelder für den Wiederaufbau zerstörter Häuser und Wohnungen auf. Ferner müssten der Staat und seine Sicherheitseinrichtungen dafür sorgen, dass sich eine solche Katastrophe nicht wiederhole, so die Bischöfe.
Unzufrieden zeigten sich die Bischöfe auch mit „den politischen Spielen, die bislang die Bildung einer Rettungsregierung aus Reformspezialisten verhindert hat, die das Vertrauen des libanesischen Volkes und der internationalen Gemeinschaft wiederherstellt“. Die umfassend desaströse Situation des Landes erfordere von allen Beteiligten Mut und Distanziertheit. Private Interessen müssten beiseitegelassen werden.
Zugleich begrüßte der Bischofsrat die Ankündigung eines Rahmenprojekts für Gespräche zwischen Libanon und Israel zu umstrittenen Seegrenzen. Man hoffe, dass die Gespräche zu einer schnellen Lösung führten, die es dem Libanon erlauben werde, von seinem Öl- und Gasreichtum zu profitieren.
(kna – mg)
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