Neuseeland: Referendum zugunsten Freigabe von Suizidbeihilfe
Das amtliche Endergebnis soll am 6. November veröffentlicht werden und ist für Regierung und Parlament bindend. Das entsprechende Gesetz wird am 6. November 2021 in Kraft treten.
Das Gesetz regele nicht die Sterbehilfe für „einige wenige harte Fälle“, warnte der Direktor des „Nathaniel Centre for Bioethics“ der Bischofskonferenz, John Kleinsman. Vielmehr werde es damit „für jeden mit der Diagnose einer tödlichen Krankheit leicht, sich für Sterbehilfe zu entscheiden“.
Nur wenige Ausnahmen
Laut dem Gesetz können sich künftig neuseeländische Staatsbürger, die 18 Jahre oder älter sind und an einer unheilbaren, binnen sechs Monaten zum Tod führenden Krankheit leiden, für Sterbehilfe durch einen Arzt entscheiden. Für die Gültigkeit der Entscheidung sind Gutachten des Hausarztes sowie eines unabhängigen Arztes Voraussetzung. Ausgenommen von diesem Recht sind Patienten, die aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht mehr entscheidungsfähig sind. Einigen Gesundheitsverbänden wie der „New Zealand Medical Association“ gehen die Bestimmungen des Gesetzes zu weit.
Mit knapper Mehrheit lehnten die Neuseeländer das zweite Referendum zur Legalisierung von Cannabis ab. Laut dem vorläufigen Endergebnis stimmten 53,1 Prozent dagegen und 46,1 Prozent dafür. Allerdings wurden 480.000 Stimmen noch nicht ausgezählt. Um das Ergebnis noch zu drehen, müssten davon rund 330.000 Wähler für die Legalisierung von Cannabis stimmen, hieß es in neuseeländischen Medien. Das sei aber laut Experten kaum zu erwarten. Auch das amtliche Endergebnis des Cannabis-Referendums wird am 6. November mitgeteilt.
(kna – mg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.