Libanon: „Christen bei Regierungsbildung berücksichtigen“
Der maronitische Patriarch, der die größte katholische Ortskirche im Nahen Osten leitet, wandte sich in seiner Sonntagsmesse vor allem an den sunnitischen Politiker Saad Hariri, den Staatspräsident Michel Aoun mit der Regierungsbildung beauftragt hat. Hariri solle „den Parteiensumpf umgehen“ und Minister aussuchen, „die Experten sind, statt von politischen Kräften abzuhängen“.
Hariri war schon dreimal Ministerpräsident. Er soll eine Regierung auf die Beine stellen, die den Libanon aus der schweren wirtschaftlichen und sozialen Krise herausführt. „Machen Sie sich von den Bedingungen und Forderungen der politischen Kräfte unabhängig“, appellierte Raï an den Politiker. Es müsse ein Ende damit haben, dass „politische und religiöse Verantwortliche sich untereinander die Torte teilen“.
Der Kardinal erinnert Hariri an einen Ausspruch seines Vaters
Hariri solle sich an die Verfassung halten, Korruption und „den Diebstahl öffentlicher Gelder“ bekämpfen und an die Worte seines Vaters, des ermordeten Ministerpräsidenten Rafik Hariri denken – dass nämlich der Libanon ohne eine aktive Teilhabe seiner christlichen Bewohner „nicht funktionieren kann“.
(asianews – sk)
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