Alternativer Nobelpreis geht unter anderem nach Iran und Belarus
Der 1980 ins Leben gerufene Right Livelihood Award unterstützt Menschen, die sich, teils unter Gefahr für Leib und Leben, für eine friedliche, gerechte und nachhaltige Welt für alle einsetzen. Durch die Ehrung und den Aufbau von weltweiten Netzwerken wolle der Preis dringliche und langfristige gesellschaftliche Veränderungsprozesse fördern. 2010 hatte der österreich-brasilianische Amazonas-Bischof Erwin Kräutler für den Einsatz für die indigenen Völker und Menschenrechte in Amazonien den „Alternativen Nobelpreis“ erhalten.
Iran, USA, Nicaragua, Belarus
Die inhaftierte Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh erhält die diesjährige Auszeichnung laut Jury „für ihr furchtloses Engagement zur Förderung politischer Freiheiten und der Menschenrechte im Iran, unter hohem persönlichem Risiko“. Den Bürgerrechtsanwalt Stevenson wird für sein Bestreben geehrt, die Strafjustiz in den USA zu reformieren und „Menschen zu versöhnen, im Angesicht des historischen Traumas von Rassismus“.
Die Nicaraguanerin Cunningham Wren schütze „unermüdlich indigenes Land und indigene Gemeinschaften vor Ausbeutung und Plünderung“, wie es hieß. Bjaljazki und sein Menschenrechtszentrum „Wjasna“ kämpften „entschlossen für die Verwirklichung von Demokratie und Menschenrechten in Belarus“.
Der Direktor der Right Livelihood Foundation, Ole von Uexküll, sagte, die diesjährige Auswahl der Preisträger werfe „ein Schlaglicht auf die weltweite Bedrohung der Demokratie“. Sie alle leisteten Widerstand „gegen ungerechte Rechtssysteme und diktatorische politische Regime“. Sie stärkten die Menschenrechte, „fördern Zivilgesellschaften und prangern institutionelles Fehlverhalten an“.
Vernetzung wichtiger Akteure für den Frieden
Die vier von einer internationalen Jury ausgewählten Preisträger erhalten jeweils ein Preisgeld von umgerechnet rund 95.000 Euro. Die Verleihung am 3. Dezember findet nicht wie sonst in Stockholm statt, sondern wegen der Corona-Pandemie virtuell.
Gestiftet wurde der „Alternative Nobelpreis“ ursprünglich von dem Journalisten und Philatelisten Carl Wolmar Jakob von Uexküll (75), einem ehemaligen Mitglied des EU-Parlaments. Zuvor hatte er sich bemüht, einen Nobelpreis für Ökologie und Entwicklung zu finanzieren; dies lehnte der Vorstand der Nobelstiftung jedoch ab. Das Büro der Right Livelihood Foundation hat seinen Hauptsitz in Stockholm.
(kap/kna - cs)
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