Maradona ist tot: Sein Trikot ist in den Vatikanischen Museen aufbewahrt
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Papst Franziskus ist über den Tod von Diego Maradona informiert, er denkt mit Zuneigung an die Begegnungen der letzten Jahre zurück und gedenkt des Verstorbenen im Gebet - wie er es in den letzten Tagen, seit er von Maradonas prekären Gesundheit erfahren hat, getan hat.“ So lautet die Note des Direktors des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, vom Mittwochabend.
Franziskus mag bekanntlich gerne Fußball. Als Diego Maradona 1986 die deutsche Nationalmannschaft bezwang, war Franziskus in Deutschland, wie er im jüngsten Interviewbuch preisgab. Die argentinische Fußball-Legende war auf Wunsch des Papstes vor vier Jahren in Rom noch einmal auf dem Spielfeld aufgelaufen. Anlass war 2016 ein Benefiz-Spiel zugunsten der Erdbebenopfer in Mittelitalien. Dabei präsentierte Maradona im römischen Olympiastadion vor rund 10.000 Zuschauern seine Ballkünste. In dem Spiel besiegte das Team um den Brasilianer Ronaldinho die Mannschaft von Maradona mit 4:3.
Der Papst hatte Maradona und die übrigen Spieler zuvor im Vatikan empfangen. „Diego, ich habe dich erwartet“, soll Franziskus seinem Landsmann laut Medienberichten zur Begrüßung gesagt haben. Maradona bekannte damals 2016 bei seiner Ankunft in Italien, Franziskus habe ihn wieder zur katholischen Kirche zurückgeführt.
Einsatz für Papst-Stiftung
Maradonas Engagement für die Papst-Stiftung „Scholas Occurentes" wurde bereits 2014 mit einem Fußballspiel im Olympiastadion in Rom sichtbar. Und nach seiner Rückkehr nach Italien nahm der Fußball-Champion an einer Pressekonferenz in den Senderäumen von Radio Vatikan teil, wo Projekte und Initiativen im Namen von Bildung und Solidarität vorgestellt wurden. Maradona erzählte dabei über sein Treffen mit dem Papst und machte seine große Bewunderung und Wertschätzung gegenüber Papst Franziskus deutlich.
Maradonas Umarmung mit dem Papst in der Casa Santa Marta am 2. September 2014 und die Übergabe des Trikots mit der Aufschrift „Francisco“ und der Widmung „An Papst Franziskus mit all meiner Zuneigung und viel Frieden für die ganze Welt“ waren Thema des Interviews, das Radio Vatikan mit Maradona im Anschluss an das Ereignis führte. Er erzählte bei dieser Gelegenheit, er habe sich von der Kirche distanziert, habe aber wegen seiner Aufmerksamkeit für die Armen eine tiefe Nähe zu Franziskus verspürt. „Was hat der Papst zu mir gesagt? Dass er auf mich gewartet hat“, so Maradona.
„Ich glaube, wir alle verspüren etwas in unseren Herzen, wenn wir Krieg sehen, wenn wir den Tod sehen... Wir sollten Vieles beiseitelassen und Frieden suchen. Ich glaube, dass das Fußballspielen ein wenig die Vorstellung ändert, dass wir Spieler nichts für den Frieden tun: Es ist genau das Gegenteil der Fall! Was wir wollen, ist, dass die Menschen sich bewusst werden, dass das Beste für alle der Frieden ist!“
Es sei grundlegend, dass der Sport zu Frieden und Eintracht beitragen könne: „Ich denke, ein runder Lederball ist mehr wert als 100 Gewehre. Das ist für mich ganz klar! Sport ist das, was alle glauben lässt, dass wir anderen Mitmenschen nicht schaden.“
(vatican news - mg)
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