Dom. Rep. Kongo: Mukwege fordert Ende der Gräueltaten
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit würden im Osten der Demokratischen Republik Kongo inzwischen seit fast einem Vierteljahrhundert begangen, doch es herrsche eine „ohrenbetäubende Gleichgültigkeit gegenüber der Situation in diesem Teil der Welt, wo Körper von Frauen als Schlachtfelder benutzt werden“, sagte der Arzt und Menschenrechtler in dem Interview von Anfang November. In seiner Klinik in Panzi seien mehr als 50.000 Frauen behandelt worden, nachdem sie „mit äußerster Gewalt vergewaltigt und verstümmelt“ wurden, darunter auch Babys und ältere Menschen. Bisher gebe es leider keine Möglichkeit für die lokale Bevölkerung, in Frieden zu leben, so Mukwege.
Kirche darf ihre Mission nicht vergessen
„Heute erwarten wir von Ländern wie der Schweiz, dass sie aufstehen und sagen, dass diese Gräueltaten nicht toleriert werden können", fordert er andere Länder zum Handeln auf. Auch die Kirche sieht der kongolesische Gynäkologe und Menschenrechtler in der Pflicht. Sie müsse auf dieses Leid aufmerksam machen und „die Stimme der Stimmlosen“ sein, „damit endlich ein Tribunal eingerichtet werden kann, das es den Menschen im Osten des Landes ermöglicht, in Frieden zu leben. Denn ohne Gerechtigkeit kann es keinen Frieden geben“, so Mukwege, der der protestantischen Pfingstbewegung angehört. Sein Einsatz für die Menschenrechte speise sich auch aus seinem christlichen Glauben. Jesus sei für Ausgestoßene, Verstümmelte, Blinde und Aussätzige dagewesen. Als Christ wolle er Jesus folgen und daher ebenso für die Ausgestoßenen der Gesellschaft da sein. Die Kirche dürfe diese Mission nicht vergessen.
Mukwege erhielt 2018 den Friedensnobelpreis
(kath.ch/protestinfo.ch - sst)
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