Sant’Egidio organisiert Aktionstag gegen Todesstrafe
Dies sagte der zweite Vorsitzende, der Pfarrer Matthias Leineweber, am Mittwoch in Würzburg. Das Projekt findet bereits zum 19. Mal statt. Traditionell würden markante Gebäude farbig angestrahlt, so Leineweber. In Nürnberg sei dies etwa in der Straße der Menschenrechte die Stele zum Recht auf Leben.
Veranstaltungen in 100 Ländern
Veranstaltungen finden nach Angaben von Sant'Egidio nicht nur in Deutschland, sondern in mehr als 100 Ländern statt. Außerdem wird es ein Online-Seminar in den Sprachen Englisch, Spanisch und Italienisch geben. Dort sprechen laut der Gemeinschaft Aktivisten, Zeugen und Vertreter der Zivilgesellschaft aus Asien, Nordamerika und Europa, darunter der Präsident des EU-Parlaments, David Sassoli. Am Ende werde das Kolosseum in Rom besonders angestrahlt, kündigte die Gemeinschaft an.
Leinweber verwies darauf, dass zwar immer mehr Staaten die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft hätten oder nicht mehr anwendeten. Gleichzeitig dränge in den USA der noch amtierende Präsident Donald Trump darauf, noch vor der Amtsübergabe möglichst viele Hinrichtungen zu vollziehen. Auch im Nahen Osten gebe es eine steigende Zahl von Vollstreckungen.
Aktionstag seit 2002
Der Aktionstag wurde 2002 von Sant'Egidio initiiert. Der 30. November sei gewählt worden, weil an diesem Tag im Jahr 1786 das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft erklärt habe. Mitglieder von Sant'Egidio pflegen nach eigenen Angaben weltweit Hunderte von persönlichen Brieffreundschaften mit Todeskandidaten. In der christlichen Laienbewegung engagieren sich demnach mehr als 70.000 Menschen in über 70 Ländern für Frieden und Gerechtigkeit.
(kna - cs)
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