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Am Tag nach dem Anschlag Am Tag nach dem Anschlag 

Der Terror von Wien - und von Oromia

Mit der Bitte an den „barmherzigen Gott, Gewalt und Blutvergießen zu einem Ende zu bringen“, hat der geschäftsführende Generalsekretär des Weltkirchenrates, Ioan Sauca, das Entsetzen der Kirchenorganisation über den Terroranschlag in Wien verbunden.

Mit Blick auf Informationen aus verschiedenen Weltteilen äußerte sich der rumänisch-orthodoxe Theologe zu dem schrecklichen Geschehen in Wien im Zusammenhang mit vergleichbaren Ereignissen am selben Tag in Äthiopien und in Afghanistan.

Der Generalsekretär des weltweiten Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) verwies darauf, dass die extremistische Attacke in Wien vermutlich „religiös“ bemäntelt worden sei, habe sie doch vor dem Wiener Jüdischen Stadttempel in der Seitenstettengasse begonnen.

Islamisten schlagen weltweit zu

Der Weltkirchenrat wiederhole einmal mehr seine kategorische Verurteilung aller derartigen Attacken und aller Versuche, Gewaltausübung „religiös“ begründen zu wollen, so Sauca. Zugleich fordere der ÖRK die politischen und religiösen Führungspersönlichkeiten zu einer „erneuerten Haltung der Zusammenarbeit“ auf, um effektive Wege zur Beendigung von Blutvergießen und Spaltung zu finden.

Sauca erinnerte daran, dass am 1./2. November im äthiopischen Bundesstaat Oromia bei einem Anschlag auf ein Dorf „in einer tragischen Eskalation, die das Gebäude der äthiopischen Staatlichkeit bedroht“, 54 äthiopisch-orthodoxe Christen getötet worden seien. Orthodoxe Christen seien in Oromia seit Mitte 2018 immer wieder zur Zielscheibe von Angreifern geworden, die ethnische und religiöse Unterschiede für politische Zwecke instrumentalisieren. Schließlich sei es in Kabul am 2. November zu einem islamistischen Angriff auf die größte Universität Afghanistans gekommen. Dabei wurden 19 Menschen getötet und mehr als ein Dutzend schwer verletzt.

„Die Täter sind seelisch krank“

Die Täter, die anderen Menschen wegen deren ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit oder überhaupt grundlos Schmerz, Leid und Tod zufügen, seien offensichtlich seelisch krank, so Sauca. Nur Gott könne einer zunehmend von Spaltungen und Hass bedrohten Welt Frieden bringen und den politischen Führungspersönlichkeiten, die so sichtbar am Fehlen von Mitgefühl und Weisheit leiden, diese Qualitäten vermitteln.

(kap – sk)
 

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04. November 2020, 11:11