Pompeo ist derzeit auf Abschiedstour durch Europa und den Nahen Osten Pompeo ist derzeit auf Abschiedstour durch Europa und den Nahen Osten 

Türkei/USA: Patriarch spricht mit US-Außenminister

Religionsfreiheit, Grundrechte und der Schutz der christlichen Präsenz im Nahen Osten waren Themen eines Gespräches des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. mit dem scheidenden US-Außenminister Mike Pompeo am Dienstag in Istanbul. Die Regierung in Ankara reagierte auf Pompeos Besuch im Phanar verärgert.

Auch das Thema der jüngst in eine Moschee rückverwandelten Istanbuler Hagia Sophia sei bei dem Treffen in Bartholomaios' Amtssitz angesprochen worden, teilte der Pariser orthodoxe Metropolit Emmanuel (Adamakis) laut Bericht des Portals „OrthodoxTimes“ mit. Pompeo habe es angesprochen.

Patriarch Bartholomaios habe grundsätzlich die Notwendigkeit betont, Christen, aber auch Gläubige anderer Religionen im Nahen Osten zu schützen, die in den vergangenen Jahren gewaltsam entwurzelt worden sind. Das Ökumenische Patriarchat sei ein wichtiger Partner im US-Einsatz für Religionsfreiheit in aller Welt, twitterte Pompeo nach der rund einstündigen Begegnung mit dem Patriarchen von Konstantinopel. Im Anschluss besuchte der US-Außenminister eine Moschee im Istanbuler Stadtteil Fatih.

Bartholomaios und Pompeo
Bartholomaios und Pompeo

Regierung in Ankara verärgert


Die Regierung in Ankara hatte die ausschließlich Bartholomaios I. geltende Visite des US-Außenministers am Bosporus schon im Vorfeld kritisiert. Die Erklärung aus Washington, wonach Pompeo vor allem über Religionsfreiheit sprechen wolle, sei „extrem unangemessen“, teilte das türkische Außenministerium in einer offiziellen Erklärung mit. In der Türkei seien die Rechte der Bürger unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit auf eine „freie Ausübung ihres Glaubensbekenntnisses“ geschützt, die USA sollten diesbezüglich besser „zuerst in den Spiegel schauen“, hieß es.


(kap/orthodox times – pr)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

18. November 2020, 10:10