Belarus: Erzbischof Kondrusiewicz darf wieder einreisen
Der Vorsitzende der belarussischen Bischofskonferenz habe „keine Einschränkungen mehr, in das Territorium der Republik Belarus zurückzukehren“, teilten die zuständigen Behörden in Minsk der Nuntiatur mit. Diese dankte der Republik Belarus dafür, dass sie das Ersuchen von Papst Franziskus nach einer Wiedereinreise für den Erzbischof in sein Land positiv beschieden habe. So könne Kondrusiewicz Weihnachten mit den ihm anvertrauten Gläubigen feiern, schrieb Erzbischof Ante Jozić, der Nuntius in Minsk.
Der Vorsitzende der belarussischen katholischen Bischofskonferenz durfte seit Ende August nicht in sein Heimatland einreisen. Er hielt sich in Polen auf. Vergangene Woche übergab der Sondergesandte des Papstes, Erzbischof Claudio Gugerotti, Präsident Alexander Lukaschenko in Minsk einen Brief, in dem Franziskus darum bat, den belarussischen Erzbischof wieder ins Land zu lassen. Aus „tiefstem Respekt vor dem Papst und wegen guter persönlicher Beziehungen" habe Lukaschenko Franziskus' Bitte entsprochen und das Einreiseverbot für Kondrusiewicz aufgehoben, sagte der belarussische Außenminister Wladimir Makej laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta.
Lukaschenkos Respekt für die Päpste
Hintergrund des Einreiseverbotes für den katholischen Erzbischof in sein Land waren die Vorgänge rund um die Präsidentenwahl in Belarus am 9. August und die seither anhaltenden Proteste. Kondrusiewicz hatte die Demokratiebewegung unterstützt und die Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten kritisiert. Lukaschenko warf der Kirche daraufhin Propaganda gegen ihn vor.
Der seit 1994 regierende Lukaschenko betonte mehrfach seine besonderen Beziehungen zu Papst Franziskus und dessen Vorgänger Benedikt XVI. Er besuchte 2016 Franziskus im Vatikan und lud ihn nach Belarus ein. Vergangene Woche bezeichnete er den Papst als „Mann des Volkes". Die meisten Belarussen gehören der orthodoxen Kirche an, rund zehn Prozent sind Katholiken.
(vatican news/kna - gs)
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