Patriach Pizzaballa zu Weihnachten: „Wörter alleine reichen nicht aus“
Mario Galgano – Vatikanstadt
Es sind traurige Weihnachten für die Christen in Bethlehem und Jerusalem, sagt der Patriarch von Jerusalem. Es sei zwar die Zeit der „ermunternden Worte“, doch dies allein genüge jetzt nicht, so Pizzaballa:
„Denn Wörter alleine reichen nicht aus. Es braucht Gesten. Hoffnung ist ein Synonym für Liebe, denn wenn man im Zeichen der Liebe solidarisch ist, dann schenkt man Freundschaft, Einheit und Eintracht. Und das sind Gesten, die hier benötigt werden. Dann macht Hoffnung Sinn, denn selbst wenn man alleine ist, fühlt man sich dann stärker.“
Deshalb plädiere er auf konkrete Gespräche zwischen den Streitparteien. Die Gespräche zwischen Israelis und Palästinensern stocken schon seit Jahren, ob und wann sie wieder miteinander sprechen, ist ungewiss. Es sei ihm bewusst, dass die Christen alleine die Welt – zumindest jene im Heiligen Land – nicht komplett ändern könnten. Aber mit kleinen Schritten könne man vorwärtskommen, fügt Pizzaballa an.
Erster Lateinischer Patriarch aus Italien
Als einer, seit mehreren Jahren nicht mehr aus dem Nahen Osten stammender Patriarch sei es nicht einfach für ihn, doch er sei schon fast 30 Jahre im Heiligen Land, sein halbes Leben.
„In der Tat stammten meine zwei letzten Vorgänger aus dieser Region. Nun ist es ein Italiener, aber da ich einen Großteil meines Lebens hier verbracht habe, ist es doch so, dass ich mich als Einheimischer dieser Region fühle. Es ist aber an sich eine große Herausforderung und es ist nun mal so, dass es der Papst so wollte und wir folgen seinem Wunsch.“
Zur Lage der Christen in den Heiligen Stätten fügte Pizzaballa an, dass gerade bei jungen Menschen viel Frust verspürten, aber dennoch keine Hoffnungslosigkeit herrsche. Es stehe derzeit alles still wegen der Anti-Corona-Maßnahmen. Es sei aber zu hoffen, dass mit einem Abklingen der Gesundheitskrise, die Pilger aus aller Welt wieder die Wirkungsstätten Jesu besuchen würden, so Patriarch Pizzaballa. Was die Feierlichkeiten zu Weihnachten betrifft, so würden diese im kleinen Rahmen durchgeführt.
(vatican news)
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