Kritik an Schweigen zu Christenverfolgung in Nigeria
Obiora Ike, ehemaliger Generalvikar in Südnigeria, wird in einer Presseaussendung anlässlich des Tages der Menschenrechte an diesem Donnerstag mit dem Appell an die internationale Gemeinschaft zitiert, „sich für die Christen in Nigeria und der gesamten Region einzusetzen, bevor es zu spät ist und ganze Landstriche von allen nicht-muslimischen Religionen gesäubert und endgültig der Scharia, dem islamischen Recht, unterstellt sind“.
Laut Obiora Ike, der die Stiftung Globethics.net leitet, hat sich die Lage für Christen in seinem Heimatland mit der Präsidentschaft Mohammed Buharis, einem „fanatischen Muslim“, deutlich verschlechtert. Das Staatsoberhaupt schreite weder gegen die fortwährende Tötung christlicher Bürger ein noch verfolge er die bekannten Mörder strafrechtlich. Allein 2020 sind laut Ike mehr als 3.000 Angehörige christlicher Familien von muslimischen Fanatikern und fundamentalistischen islamischen Terrorgruppen in Nigeria „kaltblütig massakriert“ worden.
Scharia gilt in zwölf Bundesstaaten
Obwohl Nigerias Verfassung Demokratie und Religionsfreiheit garantiert, habe die muslimische Elite des Landes mittlerweile zwölf Bundesstaaten das Rechtssystem der Scharia aufgezwungen. Überall dort gebe es nun Gesetze, die Christen den Besitz von Land für den Bau von Kirchen verbieten. In den überwiegend christlichen Teilen Nigerias stehe es Muslimen dagegen frei, Moscheen zu bauen und ihren Glauben auszuüben, wies Ike hin. Es komme zu gezielten Vertreibungen von Christen, deren Land durch Muslime besetzt werde.
Westeuropa, die USA und die internationale Gemeinschaft legten zu diesen Missständen „lediglich Lippenbekenntnisse“ ab, beklagte die „Plattform Solidarität mit verfolgten Christen“. Aus Geschäftsinteressen etwa von Waffenhändlern werde die Islamisierung in Nigeria sogar unterstützt.
(kap – sk)
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