Polens Bischöfe würdigen verstorbenen Mufti
„Er war ein Mann von großem Herzen, tolerant und respektvoll gegenüber jedem Gesprächspartner, der trotz der Vielfalt der Meinungen und Bekenntnisse Freundlichkeit zeigte", heißt es in einem Schreiben der Bischofskonferenz auf deren Webseite. Der Mufti habe große Offenheit für den interreligiösen Dialog gezeigt.
Dank seines Charismas hätten viele Menschen in Polen Nedal Abu Tabaq als „Wegweiser im muslimischen Umfeld Polens und als spirituellen Lehrer angesehen". Katholische Gläubige, die ihn trafen, hätten die Begeisterung des Muftis für seinen Glauben spüren können, so die Bischöfe. Das Kondolenzschreiben trägt die Unterschrift des Warschauer Weihbischofs Rafał Markowski, der in der Bischofskonferenz den Rat für den Religionsdialog leitet.
Nedal Abu Tabaq wurde 1971 in Saudi-Arabien geboren und wuchs in Palästina auf. Nach Polen kam er 1988 mit einem Stipendium; er erwarb einen Studienabschluss in Medizin in Lublin.
Rund 30.000 Muslime leben in Polen
In Polen leben rund 30.000 muslimische Gläubige, rund die Hälfte davon in Warschau. Die Einwanderung nicht-tartarischer Muslime in dem osteuropäischen Land begann in den 1970er Jahren und blieb bis heute gering. Der Bevölkerungsanteil der überwiegend aus Asien oder Nordafrika stammenden muslimischen Migranten liegt in Polen bei etwas unter 0,1 Prozent.
(vatican news – gs)
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