Australien: Früherer Erzbischof von Adelaide überraschend verstorben
Erzbischof Patrick O'Regan, Wilsons Nachfolger in Adelaide, sagte, Wilson habe wichtige Beträge für die Kirche geleistet und sei im ganzen Land beliebt gewesen. O'Regan erinnerte aber auch an den später aufgehobenen Vorwurf der Vertuschung von Fällen sexuellen Missbrauchs sowie Wilsons Rolle als ehemaliger Vorsitzender der Bischofskonferenz bei den Reformen des kirchlichen Umgangs mit Missbrauchsfällen.
„Eine entsetzliche Zeit der Anschuldigungen, Anklagen, Verurteilungen und schließlich des Freispruchs war ein wichtiges Kapitel in Philips Leben, wie aber auch seine Unterstützung und des Eintretens für die Opfer und Betroffenen Teil seines Erbes sind“, so Erzbischof O'Regan. „Philip kannte die Not, die viele Menschen durch die krank machenden Taten einiger in der Kirche ertragen und erlitten haben. Er war Teil der Lösung und hat dafür breite Anerkennung erfahren.“
Wilson war im Juli 2018 wegen der Vertuschung von Missbrauchsfällen zunächst zu zwölf Monaten Haft verurteilt worden, die kurz darauf in Hausarrest umgewandelt wurden. Auf Druck der australischen Regierung und Öffentlichkeit trat Wilson nach seiner Verurteilung als Erzbischof von Adelaide zurück. Im Dezember 2018 wurde das Urteil im Berufungsverfahren aus Mangel an Beweisen aufgehoben.
Wilson wurde 1975 zum Priester im Bistum Maitland-Newcastle geweiht; die Vorwürfe angeblicher Missbrauchsvertuschung bezogen sich auf diese Zeit. Nach seiner Bischofsweihe als Bischof von Wollongong 1996 wurde Wilson eine zentrale Person in der australischen Kirche bei der Reform des Umgangs mit Missbrauchsfällen. In seine Amtszeit als Vorsitzender der Bischofskonferenz fiel 2008 der Weltjugendtag in Sydney mit dem Besuch von Papst Benedikt XVI.
(kna/kap - cs)
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