Australien: Rechenfehler bei Finanztransaktionen aus dem Vatikan
Von enormen Finanztransaktionen des Vatikans kann also keine Rede sein. Statt 1,4 Milliarden Euro und 47.000 Transaktionen in den vergangenen sechs Jahren ging es tatsächlich nur um sechs Millionen Euro in 362 Transaktionen. Eine entsprechende Erklärung der australischen Finanzaufsichtsbehörde „Australian Transaction Reports and Analysis Centre (AUSTRAC)“ veröffentlichte die Zeitung „The Australian” in ihrer Onlineausgabe. „Wir gehen von einem Kodifizierungsproblem des Computers aus oder von einem Fehler bei der Ursprungskalkulierung“, so AUSTRAC. Zudem hatte die Einrichtung wohl auch italienische Transaktionen mit beim Vatikan verbucht.
Aufklärung in Kooperation
AUSTRAC hatte die überhöhten Zahlen jüngst bei einer Befragung mit der Parlamentarierin Concetta Fierravanti-Well bestätigt - irreale Summen, die absolut nicht zu den Finanzbewegungen des Heiligen Stuhls passten. Die folgenden Prüfungen, die AUSTRAC auf Anfrage des Heiligen Stuhls gemeinsam mit der Vatikan-Finanzaufsicht ASIF durchführte, brachten dann die deutlich kleineren Dimensionen ans Licht. Der Heilige Stuhl kommentierte das Ergebnis in einer Erklärung diesen Mittwoch mit den Worten:
„Der Heilige Stuhl nimmt die Ergebnisse der von ihm geforderten Prüfung zur Kenntnis, die ASIF und AUSTRAC gemeinsam durchführten und auch die beträchtliche Diskrepanz (der Zahlen) die heute von einer australischen Zeitung bekannt gegeben wurden.”
Vertragliche Zahlungspflichten und Ressourcen-Verwaltung
Die tatsächlich erfolgten Transaktionen in Höhe von 9,5 Millionen australischer Dollar, umgerechnet etwa sechs Millionen Euro in den Jahren 2014 bis 2020, seien „unter anderem auf vertragliche Zahlungspflichten und die übliche Verwaltung der Ressourcen” zurückzuführen, heißt es weiter in der Erklärung. Der Heilige Stuhl bekräftigte seinen Respekt gegenüber den australischen Institutionen und seine Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit der beteiligten Einrichtungen.
(vatican news)
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