Bosnien: „Migranten brauchen schnelle Hilfe“
„Diese humanitäre Katastrophe muss, mit Unterstützung auch der internationalen Gemeinschaft, schnell gelöst werden“, so der Bischof der Hauptstadt des serbisch dominierten Landesteils. Starker Schneefall und Temperaturen bis zu -10°C setzen den etwa 900 Menschen, die sich in dem Behelfslager aufhalten, sehr zu.
Nur ein Teil der Flüchtlinge und Migranten in Lipa kann die Nacht in einem der etwa zwanzig unbeheizten Zelte verbringen, die die Armee bislang errichtet hat; die übrigen schlafen in rudimentären, meist selbstgebauten Behelfs-Unterkünften. Helfer sprechen von desaströsen sanitären Bedingungen in Lipa. Es fehle an Waschgelegenheiten, Trinkwasser, Stromverbindung und einem Abwassersystem. Die Zugangswege zum Lager seien vereist und kaum zu benutzen.
1.900 Menschen nächtigen in Eiseskälte
Die italienische Caritas lässt über Projektpartner vor Ort in Lipa Nahrungsmittel, Winterkleidung und Brennholz austeilen. Der Verband findet die Entscheidung der Regierung von Bosnien-Herzegowina, Lipa zu einem dauerhaften Aufnahmelager zu machen, „schwer nachzuvollziehen“. Es werde „viele Wochen“ dauern, bis auf dem schwer erreichbaren Gelände auch nur die minimalsten Standards hergestellt seien.
Die deutsche Tageszeitung „Die Welt“ zitiert an diesem Freitag aus einem internen Bericht der EU-Kommission, in dem scharfe Kritik an den bosnischen Behörden und ihrem Umgang mit Lipa geäußert wird. Viele der Migranten in Lipa hätten mittlerweile Hautkrankheiten oder gar Corona-Symptome. Rund um das Lager verbrächten etwa 1.900 Menschen die Nacht im Freien. Insgesamt schätzt der Bericht die Zahl der Migranten und Flüchtlinge, die sich derzeit in Bosnien-Herzegowina aufhalten, auf etwa 8.000 Menschen.
(vatican news/die welt – sk)
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