Kamerun: Bischöfe verurteilen Gewalt in englischsprachigen Regionen
„Wenn wir uns als Geschwister sehen, werden wir uns bemühen, Leben zu schützen, statt uns für die Zerstörung zu entscheiden", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Kamerun bei einem Seminar für Bischöfe in Bafang, wie die afrikanische Agentur cisa berichtet. Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin will Kamerun im Bestreben, Frieden zu fördern, Ende Januar besuchen.
Die englischsprachigen Regionen im Westen fühlen sich gegenüber den französischsprachigen benachteiligt und versuchen sich von Kamerun abzuspalten. Seit 2016 kommt es zu Protesten und Gewalt. Das Verteidigungsministerium hatte jüngst zugegeben, eine Offensive gegen englischsprachige Separatisten in Mautu geführt zu haben. Es habe sich um einen „präventiven Schlag gegen terroristische Gruppen“ gehandelt.
Kein echter Dialog da
Regierung und Rebellen sperren sich in dem Konflikt gegen einen ernsthaften Dialog. Auf dem Land haben die meisten Schulen seit vier Jahren geschlossen, damit wollen Separatisten die Zentralregierung unter Druck setzen.
Seit der Unabhängigkeit Kameruns ist das Land in ein früheres französischsprachiges Mandatsgebiet und ein englischsprachiges zusammengefügt. Es gibt zwei Amtssprachen, aber auch zwei Bildungs- und zwei Rechtssysteme. 2016 lösten Pläne der Zentralregierung, das Schul- und Justizsystem zu frankophonisieren, Proteste aus, die in eine Unabhängigkeitsbewegung mündeten. Vor drei Jahren erklärten die beiden englischsprachigen Provinzen symbolisch ihre Unabhängigkeit und riefen die Republik Ambazonien aus.
(cisa/deutsche welle – gs)
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