Ein Bild der Zerstörung in Calle Toledo Ein Bild der Zerstörung in Calle Toledo 

Franziskus: Mitgefühl für Explosions-Opfer in Madrid

Papst Franziskus versichert den Opfern einer Explosion in einem kirchlichen Wohnheim in Madrid sein Mitgefühl. Vier Personen, darunter ein Priester, sind bei der Explosion am Mittwochnachmittag in der spanischen Hauptstadt ums Leben gekommen. Schuld war wohl ein Gasleck.

Gebet für Opfer, Verletzte und Angehörige

Er bete um die „ewige Ruhe der Opfer“ und um Genesung und Frieden für die Verletzten und die Angehörigen. Das steht im Papst-Telegramm nach Madrid, das von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet ist.

Die Explosion richtete schwere Schäden in dem vierstöckigen Gebäude an, das zur Pfarrei „Virgen de la Paloma“ im Stadtzentrum gehört, und riss einen Teil der Fassade weg. Fernsehbilder zeigten, wie Flammen aus einem Fenster schlugen.

Der ums Leben gekommene Priester, Rubén Pérez Ayala, war erst vor sieben Monaten geweiht worden; diese Pfarrei war seine erste Stelle. Der 35-Jährige wohnte in dem Gebäude. Das Sakrament der Krankensalbung erhielt Don Rubén im Krankenhaus kurz vor seinem Tod von seinem Bruder, der ebenfalls Priester ist.

Zusammenhalt in der Krise

„Ich war gerade bei einigen Angehörigen der Opfer, wir haben ein Vaterunser zusammen gebetet“, sagte Kardinal Carlos Osoro Sierra im spanischen Fernsehen.

„Als ich von der Explosion hörte, bin ich sofort zu der Pfarrei gefahren. Als ich da die vielen Presseleute und die Passanten sah, dachte ich: Das ist doch etwas sehr Schönes, dieses Gefühl, dass wir alle zusammengehören und uns für das Los dieser Menschen interessieren! Madrid – wie ganz Spanien – macht einen schweren Moment durch, aber ich fühle, dass wir uns als Weggefährten empfinden, und dass einer dem anderen zur Seite steht.“

Zum Nachhören: Trauer nach tödlicher Explosion in kirchlichem Wohnheim mitten in Madrid

Lebendige Pfarrei

Er habe mit einem anderen Priester gesprochen, der ebenfalls in dem Gebäude wohne. „Der sagte mir: Es roch schon den ganzen Morgen nach Gas, wir waren alle besorgt.“ Ebenfalls ums Leben gekommen sei ein junger Familienvater, der in der kirchlichen Bewegung „Neokatechumenaler Weg“ sehr engagiert gewesen sei, so der Kardinal. Eine der ersten Gemeinschaften dieser Bewegung in Madrid habe in diesem Haus gelebt.

„Seit ich Bischof bin, zelebriere ich jeden 15. August die Messe in dieser Pfarrei; darum weiß ich, wie lebendig diese Pfarrei und diese Kirche ist. Die ‚Virgen de la Paloma‘ ist in ganz Madrid sehr populär – das sieht man auch daran, wieviele Mädchen hier Paloma heißen…“
 

(vatican news/cope – sk)

 

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21. Januar 2021, 10:29